21.11.2024
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Dokument-Nr. 32073

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Verwaltungsgericht Köln Urteil12.08.2022

AfD-nahe Stiftung scheitert mit Klagen auf Bundesförderung für die Jahre 2018 - 2021AfD nahe stehende Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) hat für 2018, 2019 und 2021 keinen Anspruch auf Bundesförderung

Die der Partei AfD nahestehende Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) ist mit zwei Klagen auf Gewährung von Förderung ihrer Bildungsarbeit durch den Bund vor dem Verwal­tungs­gericht Köln gescheitert. Für die Jahre 2018, 2019 und 2021 steht ihr ein solcher Anspruch nicht zu, entschied das Verwal­tungs­gericht Köln. Die auf das Jahr 2020 bezogene Klage wies das Gericht ohne Prüfung in der Sache als bereits unzulässig ab.

Die Bundesrepublik Deutschland fördert parteinahe Stiftungen auf Grundlage des jeweiligen Haushalts­ge­setzes und geht in ihrer bisherigen Förderpraxis davon aus, dass eine Stiftung zu fördern ist, wenn die nahestehende Partei in zwei aufeinander folgenden Bundes­tags­wahlen in den Bundestag einzieht. Diese Praxis beruht auf einem gemeinsamen Vorschlag parteinaher Stiftungen aus dem Jahr 1998. Für die Jahre 2018 bis 2021 sahen die Haushalts­gesetze des Bundes für die DES keine Förderung vor, da die AfD 2017 erstmalig in den Bundestag eingezogen war. Das Bundes­ver­wal­tungsamt lehnte daher die Förderanträge der DES ab. Hiergegen wandte sich die DES mit ihren Klagen und machte einen verfas­sungs­recht­lichen Anspruch auf Teilhabe an der Förderung parteinaher Stiftungen geltend.

Kriterium des zweifachen Einzugs in den Bundestag rechtlich nicht zu beanstanden

Dem ist das Verwal­tungs­gericht nicht gefolgt und hat in der Sache zur Begründung ausgeführt: Der Gleichbehandlungsgrundsatz gebiete, dass im Rahmen der Förderung parteinaher Stiftungen alle dauerhaften, ins Gewicht fallenden politischen Grundströmungen in der Bundesrepublik Deutschland angemessen berücksichtigt werden. Wann die einer Stiftung nahestehende Partei diese Voraussetzungen erfülle, müsse die Beklagte anhand sachlicher und willkürfreier Kriterien bestimmen. Das Kriterium des zweifachen aufeinander folgenden Einzugs in den Bundestag sei rechtlich nicht zu beanstanden. Es biete eine praktikable, einfach anzuwendende und politisch neutrale Möglichkeit zur Bestimmung der Dauerhaftigkeit und des Gewichts einer politischen Strömung. Allein die Tatsache, dass das Kriterium auf einem Vorschlag parteinaher Stiftungen beruhe, mache es nicht unsachlich.

Bund muss nicht auf alternative Kriterien wie Landtags­wahl­er­gebnisse zurückgreifen

Der Bund sei bei seiner Förderung auch nicht verpflichtet, auf alternative Kriterien wie etwa Landtags­wahl­er­gebnisse zurückzugreifen. Zwar sei die AfD nach der Bundestagswahl 2021 zum zweiten Mal in den Deutschen Bundestag eingezogen. Daraus folge jedoch keine Pflicht, der DES zumindest für das Jahr 2021 eine anteilige Förderung zu gewähren. Auch andere parteinahe Stiftungen hätten in vergleichbaren Fällen frühestens in dem auf die Bundestagswahl folgenden Jahr Förderung erhalten. Die auf das Jahr 2020 bezogene Klage war bereits unzulässig, weil die Klägerin die Wider­spruchsfrist versäumt hatte.

Quelle: Verwaltungsgericht Köln, ra-online (pm/ab)

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