Dokument-Nr. 17910
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- Entziehung des Doktorgrades im Fall Koch-Mehrin bestätigtVerwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Beschluss03.02.2014, 9 S 885/13
- Plagiatsvorwurf gegen Veronica Saß – Entziehung des Doktorgrades rechtmäßigVerwaltungsgericht Freiburg, Urteil23.05.2012, 1 K 58/12
- Täuschung bei der Dissertation: FDP-Beraterin Margarita Mathiopoulos verliert DoktortitelVerwaltungsgericht Köln, Urteil06.12.2012, 6 K 2684/12
- Plagiatsvorwurf gegen Veronica Saß – Entziehung des Doktorgrades rechtmäßigVerwaltungsgericht Freiburg, Urteil23.05.2012, 1 K 58/12
Verwaltungsgericht Düsseldorf Urteil20.03.2014
Plagiat: VG Düsseldorf weist Klage von Annette Schavan gegen Aberkennung des Doktorgrads zurückRichter bestätigen Plagiatsvorwurf der Universität / Schavan hat Textpassagen übernommen ohne die Autorenschaft hinreichend kenntlich zu machen
Die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat im Kampf um ihren Doktorgrad auch vor Gericht eine Niederlage erlitten. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht wies ihre Klage gegen die Aberkennung des Titels durch die Universität Düsseldorf ab.
Der Fakultätsrat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hatte die im Jahre 1980 von Frau Schavan angefertigte Dissertation für ungültig erklärt und ihr zugleich das Recht aberkannt, den ihr damals verliehenen Grad einer Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) zu führen. Hiergegen klagte Frau Schavan vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf.
Das Verwaltungsgericht wies die Anfechtungsklage von Frau Schavan ab. Nach Auffassung der Richter enthält die Dissertationsschrift der Klägerin an verschiedenen Stellen Textpassagen, die sie aus anderen wissenschaftlichen Werken übernommen hat, ohne deren Autorenschaft hinreichend zu kennzeichnen.
Ermessensentscheidung der Universität - Verwaltungsgericht stellt keine Ermessensfehler fest
Die Entscheidung, die Dissertation für ungültig zu erklären und den Titel abzuerkennen, liege im Ermessen des Fakultätsrates und nicht des Gerichts. Die Kammer hat die Ermessensentscheidung überprüft und hierbei keine Rechtsfehler festgestellt. Der Fakultätsrat sei von einer zutreffenden Tatsachengrundlage ausgegangen und habe alle in Betracht kommenden widerstreitenden öffentlichen und privaten Belange umfassend gewürdigt und gegeneinander abgewogen. Das gelte auch für den Aspekt, dass die Täuschungshandlung bereits langfristig zurückliege. Dabei hat die Kammer nachvollzogen, dass wissenschaftliche Arbeiten auf Nachhaltigkeit angelegt seien, das heißt Bausteine in einer wissenschaftlichen Erkenntniskette darstellten, sodass es möglich sein müsse, Arbeiten, die nicht den Anforderungen entsprächen, auch nach langer Zeit noch für ungültig zu erklären.
Zulassung der Berufung möglich
Gegen das Urteil kann Schavan beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster die Zulassung der Berufung beantragen.
Schavan teilte aber am 10. April 2014 mit, dass sie gegen das Urteil keine Berufung einlegen wolle.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 20.03.2014
Quelle: ra-online, VG Düsseldorf (pm/pt)
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