Dokument-Nr. 16623
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- WuM 2003, 318Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM), Jahrgang: 2003, Seite: 318
- Keine Aquastopp-Vorrichtung: Mieter haftet für WaschmaschinenwasserschadenOberlandesgericht Oldenburg, Urteil05.05.2004, 3 U 6/04
- Waschmaschine darf unbeaufsichtigt gelassen werdenOberlandesgericht Koblenz, Urteil20.04.2001, 10 U 1124/99
- Wasserschaden bei Abwesenheit durch abgerissenen Waschmaschinenschlauch - Kürzung der Versicherungsleistung um 70 %Landgericht Osnabrück, Urteil20.04.2012, 9 O 762/10
Landgericht Hamburg Urteil13.06.2002
Haftung des Mieters für Wasserschäden aufgrund schadhaften WaschmaschinenanschlussMitverschulden des Vermieters aufgrund Erkennbarkeit des schadhaften Wasserschlauchs während Klempnerarbeiten
Platzt ein Waschmaschinenanschluss aufgrund seines seit langem bestehenden schadhaften Zustands, so haftet der Mieter für die Wasserschäden. Der Vermieter muss sich aber ein Mitverschulden zurechnen lassen, wenn ein von ihm beauftragter Klempner den schadhaften Zustand nicht erkennt. Dies geht aus einer Entscheidung des Landgerichts Hamburg hervor.
Im zugrunde liegenden Fall kam es im Juni 1997 zu einem erheblichen Wasserschaden in einer Wohnung. Die Wohnung musste danach für längere Zeit getrocknet und saniert werden, so dass sie für diese Zeit nicht bewohnbar war. Hintergrund des Wasserschadens war es, dass der Waschmaschinenanschluss in der darüber liegenden Wohnung geplatzt war. Ein Sachverständiger ermittelte, dass der Wasserschlauch seit langer Zeit extrem porös war und deswegen platzte. Dazu kam, dass die Mieterin der Wohnung über Nacht nicht zu Hause war und das Absperrventil nicht betätigte. Daher lief das Wasser die ganze Nacht. Der Vermieter verlangte aufgrund des Vorfalls Schadenersatz.
Anspruch auf Schadenersatz bestand
Das Landgericht Hamburg entschied zu Gunsten des Vermieters. Diesem habe ein Anspruch auf Schadersatz zugestanden, da der Mieterin eine Pflichtverletzung anzulasten gewesen sei. Denn diese habe die von ihr seit 1976 betriebene Waschmaschine nie auf Schäden überprüft oder überprüfen lassen. Verschleißteile einer solchen Maschine seien jedoch regelmäßig zu kontrollieren. Dies gelte umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Maschine in fremdem Eigentum betrieben wurde und dadurch fremde Sachen einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt waren. Außerdem sei ihr anzulasten, dass sie trotz längerer Abwesenheit nicht den Absperrhahn zu drehte.
Vermieter war Mitverschulden von 30 % anzulasten
Dem Vermieter sei jedoch nach Auffassung des Landgerichts ein Mitverschulden von 30 % anzulasten gewesen. Denn er habe ein paar Monate vor dem Platzen des Wasserschlauchs die Erneuerung des Waschmaschinenanschlusses beauftragt. Der beauftragte Handwerker hätte also den schadhaften Zustand des Wasserschlauchs erkennen müssen. Diese Sorgfaltspflichtverletzung sei dem Vermieter zuzurechnen.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 13.09.2013
Quelle: Landgericht Hamburg, ra-online (zt/WuM 2003, 318/rb)
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