21.11.2024
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Sie sehen einen Teil eines Daches, welches durch einen Sturm stark beschädigt wurde.

Dokument-Nr. 436

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Urteil05.05.2004Oberlandesgericht Oldenburg3 U 6/04
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • jurisPR-MietR 10/2004, Anm. 3juris PraxisReport Miet- und Wohnungseigentumsrecht (jurisPR-MietR), Jahrgang: 2004, Ausgabe: 10, Anmerkung: 3
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ergänzende Informationen

Oberlandesgericht Oldenburg Urteil05.05.2004

Keine Aquastopp-Vorrichtung: Mieter haftet für Wasch­maschinen­wasser­schadenWaschmaschine nicht fachgerecht angeschlossen

Schließt ein Mieter seine Waschmaschine ohne sog. Aquastopp-Vorrichtung an; lässt er weiterhin den Wasserhahn der Zuleitung durchgängig geöffnet und kommt es dann nach 6 Jahren infolge Materi­a­l­e­r­müdung dazu, dass sich der Anschluss löst, so haftet der Mieter wegen grober Fahrlässigkeit für die am fremden Eigentum verursachten Wasserschäden. Dies hat das Oberlan­des­gericht Oldenburg entschieden.

Der Mieter einer Oberge­schoss­wohnung im Osnabrücker Land hatte die Wasserleitung seiner Waschmaschine lediglich mit einer Schelle auf die Zuleitung geschraubt. Den Wasserhahn pflegte er nach der jeweiligen Wäsche nicht zu verschließen. 6 Jahre ging dies gut. Im September 2002, als der Mann bei der Arbeit war, rutschte dann der Schlauch infolge Materi­a­l­e­r­müdung und wegen der permanenten Vibration der Maschine von der Zuleitung. Das Wasser ergoss sich ungehindert in die Wohnung und durchnässte das Mauerwerk und die darun­ter­liegende Wohnung. Es entstand ein Schaden von rund 6.000 €, den der Gebäu­de­ver­si­cherer des Hauseigentümers regulierte.

Landgericht weist die Klage des Versicherers ab

Der Versicherer nahm sodann Regress beim Schadens­ver­ur­sacher, dem Mieter. Das in erster Instanz angerufene Landgericht Osnabrück wies die Klage ab: Dem Mietvertrag sei eine still­schweigende Beschränkung der Haftung auf grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz zu entnehmen, weil der Mieter vorliegend über die Nebenkosten anteilig die Versicherung mitfinanziert habe; das Handeln des beklagten Mieters sei jedoch nicht grob fahrlässig gewesen; eine Haftung scheide also aus.

OLG: Mieter handelte grob fahrlässig

Auf die Berufung des Versicherers änderte das OLG die landge­richtliche Entscheidung und verurteilte den Beklagten zur Zahlung. Der Beklagte habe die gebotene Sorgfalt in ungewöhnlich großem Maße verletzt und habe außer Acht gelassen, was jedermann hätte einleuchten müssen; dies begründe den Vorwurf grober Fahrlässigkeit.

Quelle: ra-online, OLG Oldenburg

der Leitsatz

BGB 823

Wenn ein Hausbewohner den Zulei­tungs­schlauch einer Waschmaschine ohne zwischen­ge­schaltete Aquastop- Vorrichtung mit einer Schlauchschelle an ein einem Wasserhahn befestigt und diesen danach durchgängig geöffnet lässt, ohne jemals zu prüfen, ob der Schlauch noch fest sitzt, so beruht ein Wasserschaden, der dadurch eintritt, dass der Schlauch nach sechs Jahren vom Hahnzapfen abrutscht, auf grober Fahrlässigkeit.

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