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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Urteil03.10.2013

EGMR: Kündigung eines HIV-Infizierten Arbeitnehmers verstößt gegen Art. 8 und 14 EMRKGekündigter Arbeitnehmer hat Anspruch auf Zahlung einer Entschädigung

Wird ein Arbeitnehmer gekündigt, weil er sich mit dem HI-Virus infiziert hat, verstößt dies gegen Art. 8 und 14 der Europäischen Menschen­rechts­konvention. Der gekündigte Arbeitnehmer hat in einem solchen Fall Anspruch auf eine Entschädigung. Dies geht aus einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hervor.

Im zugrunde liegenden Fall wurde in Griechenland ein HIV infizierter Arbeitnehmer gekündigt. Der Kündigung vorangegangen waren Proteste von Teilen der Belegschaft des Unternehmens. Einige Mitarbeiter fürchteten sich zu infizieren und verlangten daher von dem Arbeitgeber den infizierten Arbeitnehmer zu kündigen. Nachdem dieser zunächst versuchte erfolglos die besorgten Beschäftigten zu beruhigen, kündigte er schließlich dem Arbeitnehmer. Dieser erhielt eine Abfindung und einige Zeit später auch eine neue Anstellung. Dennoch klagte er gegen die Kündigung.

Arbeitnehmer blieb vor griechischen Gerichten erfolglos

Der Arbeitnehmer blieb vor den griechischen Gerichten mit seiner Klage erfolglos. Während das erstin­sta­nzliche Gericht die Kündigung zwar für rechtswidrig hielt, eine Weiter­be­schäf­tigung aber angesichts der neuen Stelle des Arbeitnehmers für nicht erforderlich hielt, sah das Berufungs­gericht die Kündigung als gerechtfertigt an. Denn durch die HIV-Infizierung sei der Betriebsfrieden möglicherweise gestört worden. Der Mann klagte schließlich vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wegen Verletzung von Menschenrechten.

EGMR hielt Kündigung für unzulässig

Der EGMR entschied, dass die Kündigung des Arbeitnehmers wegen seiner HIV-Infizierung gegen sein Recht auf Privatsphäre verstieß (Art. 8 EMRK) und diskriminierend war (Art. 14 EMRK). Zugleich bemängelte der Gerichtshof, die mangelnde Abwägung der Interessen des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers durch das griechische Berufungs­gericht. Es habe nicht beachtet, dass sich die Befürchtungen der Belegschaft auf unbegründete Tatsachen stützten und sich die Krankheit nicht nachteilig auf die Arbeits­leis­tungen des Arbeitnehmers oder auf die Arbeit im gesamten Unternehmen auswirkte. Ein Grund zur Kündigung habe daher nicht vorgelegen.

Arbeitnehmer stand Entschädigung zu

Der EGMR sprach dem gekündigten Arbeitnehmer Schadenersatz von etwa 6.339 € sowie Schmerzensgeld von 8.000 € zu, also insgesamt etwa 14.339 €.

Quelle: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, ra-online (pm/rb)

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