15.11.2024
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Amtsgericht München Urteil14.03.2008

Kein Schmerzensgeld für Wurf mit einem DönerDöner-Wurf stellt keine schwerwiegende Verletzung des allgemeinen Persön­lich­keits­rechts dar

Der Wurf mit einem Döner stellt keine schwerwiegende Verletzung des allgemeinen Persön­lich­keits­rechts dar, so dass das Opfer hierfür kein Schmerzensgeld verlangen kann. Dies hat das Amtsgericht München entschieden.

Die spätere Klägerin arbeitet in einem Dönerlokal. Im Juni 2007 kaufte der spätere Beklagte bei ihr einen Döner. Da ihm dieser nicht schmeckte, kam es zu einer Ausein­an­der­setzung zwischen beiden. Als er sein Geld nicht zurückbekam, warf er den Döner weg.

Döner traf nicht

Die Klägerin erhob darauf hin Klage vor dem Amtsgericht München. Sie verlangte ein angemessenes Schmerzensgeld, wobei sie von mindestens 250 Euro ausging. Der Beklagte habe sie schließlich als "blöde Kuh" bezeichnet und den Döner mit voller Wucht auf sie geworfen. Sie habe nur ausweichen können, weil sie so schnell reagiert habe.

Der Beklagte weigerte sich zu zahlen. "Blöde Kuh" habe er nie gesagt, den Döner habe er nur hinter die Theke und nicht auf die Klägerin geworfen.

Der zuständige Richter wies die Klage ab. Nach Einvernahme der Zeugen könne die Klägerin nicht beweisen, dass der Beklagte "blöde Kuh" zu ihr sagte.

Wurf mit angebissenen Döner stellt keine schwerwiegende Verletzung der menschlichen Würde dar

Aus diesem Grund könne sie daher kein Schmerzensgeld beanspruchen. Was den Wurf mit dem Döner betreffe, könne dahin stehen, ob der Beklagte wirklich auf die Klägerin gezielt habe. Der Wurf mit einem angebissenen Döner stelle jedenfalls keine schwerwiegende Verletzung der vom allgemeinen Persönlichkeitsrecht umfassten menschlichen Würde und Ehre dar. Deshalb könne die Klägerin auch keinen Schmer­zens­geldan­spruch herleiten.

Quelle: ra-online, Pressemitteilung des AG München vom 07.04.2008

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