21.11.2024
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Verwaltungsgericht Köln Urteil17.03.2010

VG Köln weist Klagen gegen Versteigerung von Mobil­funk­fre­quenzen abBundes­netz­agentur verfügt bei Entscheidungen über Frequen­z­ord­nungen über gerichtlich nur eingeschränkt überprüfbare Beurtei­lungs­spielräume

Das Verwal­tungs­gericht Köln hat die Klagen von E-Plus, O2 und weiteren Mobil­fun­k­un­ter­nehmen, die sich gegen die Versteigerung von Mobil­funk­fre­quenzen gewehrt hatten, abgewiesen.

Geklagt hatten zunächst die beiden E-Netzbetreiber E-Plus und O2. Ihre Klagen richteten sich vor allem gegen die Vergabe der Frequenzen im Bereich von 800 MHz (so genannte „Digitale Dividende“). Neben grundsätzlichen Einwänden gegen die Durchführung eines Verga­be­ver­fahrens und gegen die Entscheidung, dieses in der Form einer Versteigerung durchzuführen, hielten diese Unternehmen vor allem die von der Bundesnetzagentur verfügten Beschränkungen von Bietrechten für rechtswidrig. Obwohl sie danach bei den Frequenzen im 800 MHz-Bereich über mehr Bietrechte als die D-Netzbetreiber verfügen, ging ihnen dies nicht weit genug. Sie befürchten für den Fall, dass die D-Netzbetreiber ihre Bietrechte vollständig ausnutzen, dass zumindest einer von ihnen bei den begehrten Frequenzen unterhalb von 1 GHz leer ausgehen könnte und vertraten die Auffassung, dass die jetzt verfügbaren Frequenzen bevorzugt zum Ausgleich der bestehenden Ungleich­ge­wichte ihrer Frequen­zausstat­tungen gegenüber den D-Netzbetreibern genutzt werden müssten.

Unternehmen fühlen sich durch Verstei­ge­rungs­be­din­gungen unzulässig benachteiligt

Geklagt hatte in vier weiteren Verfahren das Stuttgarter Unternehmen Airdata AG. Die Airdata nutzt derzeit aufgrund eines in einem früheren Verfahren abgeschlossenen gerichtlichen Vergleichs vorläufig noch Frequenzen im Bereich von 2,6 GHz, die nun ebenfalls im Wege der Versteigerung vergeben werden sollen, für die sie aber einen Verlän­ge­rungs­an­spruch für sich geltend macht. Auch die Airdata wandte sich sowohl gegen die grundsätzliche Anordnung eines Verga­be­ver­fahrens in der Form einer Versteigerung als auch gegen zahlreiche Verstei­ge­rungs­be­din­gungen im Einzelnen, durch die sie nach ihrer Auffassung unzulässig benachteiligt werde.

Gerichtlich nur eingeschränkt überprüfbare Beurtei­lungs­spielräume der Bundes­netz­agentur

In den mündlichen Verhandlungen brachte das Gericht zum Ausdruck, dass die Bundes­netz­agentur bei ihren Entscheidungen im Rahmen der Frequenzordnung über gerichtlich nur eingeschränkt überprüfbare Beurtei­lungs­spielräume verfüge. Mit Ausnahme zweier Verfahren der Airdata hat das Gericht gegen die Urteile die Revision zum Bundes­ver­wal­tungs­gericht zugelassen.

Quelle: ra-online, VG Köln

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