23.11.2024
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Verwaltungsgericht Köln Beschluss14.06.2011

VG Köln: Sperr­zeit­ver­län­gerung für Kioske rechtmäßigSperr­zeit­ver­län­gerung geeignetes Mittel, um Attraktivität des Party­treff­punktes zu mindern

Die Verlängerung der Sperrzeit und ein damit einhergehendes Verkaufsverbot nach 24 Uhr an Sonn- und Feiertagen für Kioskbesitzer rund um einen als Partytreffpunkt bekannten Platz ist zulässig. Die Sperr­zeit­ver­län­gerung ist ein geeignetes Mittel, um die Attraktivität eines Treffpunktes zumindest zu mindern. Dies entschied das Verwal­tungs­gericht Köln.

Im zugrunde liegenden Fall hatten sich die Inhaber von Kiosken am "Brüsseler Platz" in Köln gegen die ihnen von der Stadt auferlegte Verlängerung der Sperrzeit und damit praktisch gegen ein Verkaufsverbot nach 24 Uhr an Sonn- und Feiertagen gewandt. Der Antrag des einen Kioskinhabers wurde abgelehnt, weil nach Meinung des Gerichts hinreichend belegt sei, dass die Anziehungskraft des „Brüsseler Platzes“ auch auf dem Angebot des Kiosks beruhe. Erfolg hatte dagegen der Antrag des Inhabers eines Kiosks, der 140 Meter vom „Brüsseler Platz“ entfernt liegt.

Stadt verfügt Verlängerung der gesetzlichen Sperrzeit an Sonn- und Feiertagen

Der „Brüsseler Platz“ in Köln entwickelte sich in den letzten Jahren in den Sommermonaten zu einem beliebten Treffpunkt einer „Partyszene“. Dies führte zu zahlreichen Protesten und Klagen der Anwohner, die sich durch Lärm belästigt fühlen. In einem von der Stadt durchgeführten Media­ti­o­ns­ver­fahren wurden Lösungs­vor­schläge erarbeitet, auf deren Grundlage die Stadt schließlich Anfang März 2011 mehrere Ordnungs­ver­fü­gungen erließ und deren sofortige Vollziehung anordnete. Betroffen waren mehrere Kioske in einem Umfeld von rund 200 Metern um den „Brüsseler Platz“. Mit den Ordnungs­ver­fü­gungen wurde die gesetzliche Sperrzeit an Sonn- und Feiertagen verlängert, sodass die Verkauf­s­tä­tigkeit schon um 24 Uhr statt – wie bisher - erst um 5 Uhr beendet sein muss.

Stadt Köln hat Sperrzeit zu Recht auf 24 Uhr verlängert

Den Eilantrag des Kioskinhabers, dessen Kiosk unmittelbar am „Brüsseler Platz“ liegt, lehnte das Gericht ab und folgte damit der Argumentation der Stadt. Nach Auffassung des Gerichts hat die Stadt Köln die Sperrzeit in diesem Fall zu Recht auf 24 Uhr verlängert. Das Gericht ging davon aus, dass die Aktivitäten am „Brüsseler Platz“ zu erheblichen Beein­träch­ti­gungen des unmittelbaren Wohnumfelds führen. Es sei hinreichend belegt, dass die Anziehungskraft des „Brüsseler Platzes“ auch auf dem Angebot dieses Kiosks beruhe. Die Geträn­ke­nachfrage werde nach 24.00 Uhr nahezu ausschließlich durch diesen Kiosk befriedigt, so dass die Sperr­zeit­ver­län­gerung ein geeignetes Mittel sei, um die Attraktivität des Treffpunktes zumindest zu mindern.

Weiter entfernt liegender Kiosk dient voraussichtlich nicht als Nachschubquelle

Anders entschied das Gericht in dem Verfahren, das einen rund 140 Meter entfernt liegenden Kiosk betrifft. Das Gericht stellte insoweit fest, dass die Stadt keine hinreichenden Feststellungen getroffen habe, dass auch dieser Kiosk in einem engeren Zusammenhang zur „Partyszene“ am „Brüsseler Platz“ stehe. Er liege nicht an einer von den Besuchern viel benutzten Zugangsstraße zum „Brüsseler Platz“. Auch gebe es keine ausreichenden Hinweise, dass der Kiosk den Besuchern als Nachschubquelle diene.

Quelle: Verwaltungsgericht Köln/ra-online

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