21.11.2024
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Verwaltungsgericht Koblenz Urteil14.12.2018

Kein Anspruch auf Entschädigung wegen alters­diskri­mi­nie­render Besoldung ohne rechtzeitigen WiderspruchGrund­vor­aus­setzung für Nachweis des Zugangs eines Schriftstücks per Fax ist Vorlage eines Fax-Sendeberichts mit "OK-Vermerk"

Das Verwal­tungs­gericht Koblenz hat die Klage eines Polizeibeamten auf Entschädigung wegen alters­diskri­mi­nie­render Besoldung abgewiesen. Der Kläger konnte den Zugang eines fristgerechten Widerspruchs beim Beklagten nicht nachweisen. Das Gericht verwies darauf, dass Grund­vor­aus­setzung für den Nachweis des Zugangs eines Schriftstücks per Fax die Vorlage eines Fax-Sendeberichts mit "OK-Vermerk" ist.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde der Kläger im Jahr 2012 zum Polizei­kom­missar ernannt. Sein Besol­dungs­dien­stalter wurde auf der Grundlage seines Lebensalters festgesetzt. Zwischen den Beteiligten ist unstreitig, dass diese Art der Besoldung wegen Verstoßes gegen das Verbot der Altersdiskriminierung unions­rechts­widrig und daher grundsätzlich geeignet war, einen Entschä­di­gungs­an­spruch zu begründen. Allerdings trat am 1. Juli 2013 ein neues - nicht mehr an das Lebensalter anknüpfendes - Besoldungsrecht in Kraft. Deshalb bestanden Ansprüche auf Entschädigung wegen Alters­dis­kri­mi­nierung nur bis einschließlich Juni 2013. Diese mussten zudem aufgrund einer Ausschlussfrist spätestens bis zum 31. Juli 2013 geltend gemacht werden.

Kläger hält Fax-Sendebericht für ausreichenden Nachweis

Die Beteiligten stritten vor dem Verwal­tungs­gericht darüber, ob der Kläger den zur Geltendmachung des Anspruchs erforderlichen Widerspruch bereits am 2. Januar 2013 oder erst am 10. November 2014 und damit verspätet erhoben hat. Zum Nachweis der Wider­spruch­s­er­hebung am 2. Januar 2013 legte der Kläger dem Gericht einen Fax-Sendebericht vor, der unter anderem folgende Eintragungen enthielt: "übermittelte Seiten: 000/001, Dauer der Übertragung: 00:00:00, ,BES'.". Der Kläger hielt den von ihm vorgelegten Sendebericht für einen ausreichenden Nachweis über den Zugang am 2. Januar 2013. Selbst wenn sein Widerspruch aufgrund von Übertra­gungs­fehlern tatsächlich nicht beim Beklagten eingegangen sei, könne dies nicht zu seinen Lasten gehen. Es sei allein Sache des Beklagten, das Empfangsgerät funkti­o­ns­gerecht zu halten. Versäume er dies, so müsse der Kläger aus Gründen der Rechts­s­taat­lichkeit und des Vertrau­ens­schutzes so behandelt werden, als habe er fristgerecht Widerspruch erhoben.

VG verneint fristgerechte Geltendmachung des Entschä­di­gungs­an­spruchs

Die Klage hatte keinen Erfolg. Das Verwal­tungs­gericht Koblenz sah eine fristgerechte Geltendmachung des Entschä­di­gungs­an­spruchs durch den Kläger als nicht nachgewiesen an. Grund­vor­aus­setzung für den Nachweis des Zugangs eines Schriftstücks per Fax sei die Vorlage eines Fax-Sendeberichts mit "OK-Vermerk". Zwar beweise ein solcher noch nicht den Zugang der Sendung, belege aber immerhin das Zustandekommen einer Verbindung und löse damit eine sekundäre Darlegungslast des Empfängers aus. Der vom Kläger vorgelegte Sendebericht genüge aber schon diesen Anforderungen nicht. Vielmehr ließen die Vermerke "übermittelte Seiten: 000/001, Dauer der Übertragung: 00:00:00, ,BES'." darauf schließen, dass bei dem Versuch der Herstellung einer Faxverbindung der Anschluss besetzt gewesen sei und daher keine Verbindung habe aufgebaut werden können. In dieser Konstellation sei der Nachweis des Zugangs von vornherein ausgeschlossen.

Quelle: Verwaltungsgericht Koblenz/ra-online (pm)

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