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Dokument-Nr. 33656

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Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen Urteil12.01.2024

Genehmigung von zwei Windener­gie­anlagen in Ahlen rechtmäßigErhöhte nächtliche Lärmwerte durch witte­rungs­bedingt auftretenden Koronageräusche zumutbar

Die immissions­schutzr­echtliche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb von zwei Windener­gie­anlagen mit einer Gesamthöhe von 199,90 m in Ahlen, die der Kreis Warendorf im Februar 2020 erteilt und im Dezember 2021 im Hinblick auf den geplanten Wechsel des Anlagentyps geändert hat, ist rechtmäßig. Das hat das Ober­verwaltungs­gericht entschieden.

Zunächst hatten mehrere Eigentümer von Grundstücken im Umfeld der geplanten Anlagen gegen die Genehmigung des Vorhabens geklagt, ihre Klage jedoch nach erfolglos gebliebenen Verfahren im einstweiligen Rechtsschutz überwiegend zurückgenommen. Das einzig noch verbliebene Verfahren hat das OVG nun verhandelt.

Keine unzumutbare Lärmbelästigung

Die Klage ist ohne Erfolg geblieben. Für das Grundstück des Klägers, das sich in einer Entfernung von 528 m und 860 m zu den Anlagen befindet, rufen die Anlagen keine unzumutbaren Lärmbe­ein­träch­ti­gungen hervor. Der Kläger ist zwar durch zwei zum Teil unmittelbar über sein Grundstück verlaufende Höchst­span­nungs­frei­lei­tungen (380-kV-Leitungen) durch Geräu­schim­mis­sionen vorbelastet, weil von diesen insbesondere bei Regen und Schneefall knisternde oder prasselnde Geräusche (sogenannte Koronageräusche) ausgehen. Gemeinsam mit den durch die Windener­gie­anlagen verursachten Geräu­schim­mis­sionen kann es daher bei Niederschlag zu einer Überschreitung des grundsätzlich für das klägerische Grundstück zur Nachtzeit nach der TA Lärm geltenden Immis­si­ons­richtwerts von 45 dB(A) kommen.

Auch keine unzumutbare Belastungen wegen Schattenschlag

Allerdings ist im Jahr 2022 eine Regelung im Energie­wirt­schafts­gesetz in Kraft getreten, wonach die witte­rungs­bedingt auftretenden Koronageräusche als seltene Ereignisse gelten und der Nachbarschaft daher eine höhere Geräu­sch­be­lastung zugemutet wird. Danach muss der Anwohner die bei diesen Witte­rungs­be­din­gungen erhöhten nächtlichen Lärmwerte hinnehmen. Auch mit den darüber hinaus geltend gemachten Einwendungen kann der Kläger nicht durchdringen. Weder geht von den Anlagen ein unzumutbarer Schattenwurf aus noch wirken die Anlagen auf das klägerische Grundstück optisch bedrängend. Das Oberver­wal­tungs­gericht hat die Revision nicht zugelassen.

Quelle: Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, ra-online (pm/ab)

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