21.11.2024
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Sie sehen einen Teil eines Daches, welches durch einen Sturm stark beschädigt wurde.
ergänzende Informationen

Oberlandesgericht Oldenburg Beschluss07.05.2018

Mutter hat nach Sturz auf Schulparkplatz keinen Anspruch auf SchadensersatzSchulbesucher muss sich gegebenen Verhältnissen anpassen

Wer für ein Grundstück verantwortlich ist, muss grundsätzlich Vorkehrungen dafür treffen, dass niemand, der sich bestim­mungsgemäß auf dem Grundstück aufhält, zu Schaden kommt. Das Oberlan­des­gericht Oldenburg hat den Umfang der Verkehrs­sicherungs­pflicht konkretisiert.

Im zugrunde liegenden Streitfall war eine Frau in Lingen nach einem Elternabend im Dunklen auf zwei Treppenstufen des Schulgeländes zu Fall gekommen und hatte sich verletzt. Die Außen­be­leuchtung des Schulgeländes war ausgefallen. Die Frau verlangte vom Schulträger Schmerzensgeld und Schadensersatz von zusammen rund 15.000 Euro. Sie war der Auffassung, der Schulträger hätte eine ausreichende Beleuchtung sicherstellen müssen. Jedenfalls müsse durch eine Notfa­ll­be­leuchtung ein minimaler Standard gewährleistet sein.

Verkehrs­si­che­rungs­pflichtiger muss nicht alle denkbaren Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen treffen

Mit dieser Begründung konnte die Frau weder das Landgericht noch das Oberlan­des­gericht überzeugen. Nach Auffassung des Oberlan­des­ge­richts Oldenburg muss der Schulträger zwar grundsätzlich dafür sorgen, dass sich das Schulgelände gefahrlos benutzen lasse. Ein Verkehrs­si­che­rungs­pflichtiger müsse aber nicht alle denkbaren Maßnahmen treffen, um einen Unfall völlig auszuschließen. Ein Besucher müsse sich auch den Verhältnissen anpassen und die Verkehrsflächen so annehmen, wie sie sich ihm erkennbar darstellten.

Notfa­ll­be­leuchtung nicht erforderlich

Der Schulträger habe die Treppenstufen durch eine Laterne grundsätzlich ausreichend beleuchtet. Weitere Siche­rungs­maß­nahmen, etwa eine Notfa­ll­be­leuchtung für den Fall, dass die Haupt­be­leuchtung ausfalle, seien nicht erforderlich. Dies gelte umso mehr, als die Beleuchtung nur wenige Wochen zuvor vollständig erneuert worden sei und sich die Treppenstufen nicht auf dem direkten Weg vom Parkplatz zum Gebäude befanden. Es sei auch keine Extrakontrolle wegen der Abend­ver­an­staltung erforderlich gewesen. Der Hausmeister hatte ausgesagt, die Beleuchtung jeden Nachmittag zu kontrollieren.

Klägerin hätte sich sorgsamer verhalten müssen

Das Oberlan­des­gericht wies darauf hin, dass die Frau sich auch nicht richtig verhalten habe. Angesichts der Dunkelheit hätte sie sich besonders vorsichtig und langsam, quasi tastend, fortbewegen müssen. Es hätte auch nahgelegen, die Handy­ta­schenlampe einzuschalten oder sich um eine andere Taschenlampe zu bemühen.

Quelle: Oberlandesgericht Oldenburg/ra-online

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