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29.01.2025  
Sie sehen eine Szene aus einem Krankenhaus, speziell mit einem OP-Saal und einem Arzt im Vordergrund.

Dokument-Nr. 26458

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Beschluss20.12.2017Oberlandesgericht Frankfurt am Main1 Ss 174/17
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • NJW 2018, 715Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2018, Seite: 715
  • NStZ 2018, 414Neue Zeitschrift für Strafrecht (NStZ), Jahrgang: 2018, Seite: 414
Für Details Fundstelle bitte Anklicken!
Vorinstanz:
  • Amtsgericht Gießen, Urteil22.02.2017, 505 Ds 302 Js 29831/15
ergänzende Informationen

Oberlandesgericht Frankfurt am Main Beschluss20.12.2017

Auswirkung einer Geldstrafe auf berufliche Zukunft eines Medizin­stu­denten muss berücksichtigt werdenFehlende Berück­sich­tigung in Strafzumessung begründet Aufhebung des Strafurteils

Bei der Verhängung einer Geldstrafe muss der Tatrichter im Rahmen der Strafzumessung unter anderem die Auswirkungen der Strafe auf die berufliche Zukunft eines Medizin­stu­denten berücksichtigen. Tut er dies nicht, führt dies zur Aufhebung des Strafurteils und zur Neuverhandlung des Falls. Dies hat das Oberlan­des­gericht Frankfurt a.M. entschieden.

In dem zugrunde liegenden Fall wurde im Februar 2017 eine im 7. Semester befindliche Medizinstudentin vom Amtsgericht Gießen zu einer Geldstrafe von 135 Tagessätzen zu je 35 EUR verurteilt. Der Verurteilung lagen zwei Betrugsfälle zugrunde. Die Medizin­stu­dentin legte gegen die Verurteilung Revision ein. Sie begründete dies unter anderem damit, dass das Gericht nicht die negativen Auswirkungen der Verurteilung auf ihre berufliche Zukunft berücksichtigt habe.

Fehlende Ausein­an­der­setzung der Wirkung der Strafe auf Leben der Angeklagten

Das Oberlan­des­gericht Frankfurt a.M. entschied zu Gunsten der Angeklagten und hob daher die Entscheidung des Amtsgerichts auf. Der Tatrichter habe seine nach § 46 StGB obliegende Pflicht zur Berücksichtigung der Wirkung der Strafe für das künftige Leben der Angeklagten in der Gesellschaft verletzt. Eine Verurteilung zu einer Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen werde in einem Führungszeugnis aufgenommen. Zur Erlangung der ärztlichen Approbation und im Rahmen von Bewerbungen werde in der Regel ein Führungszeugnis gefordert. Eine Verurteilung könne vor diesem Hintergrund erhebliche Auswirkungen auf die Beurteilung der Zuverlässigkeit zur Ausübung des ärztlichen Berufs haben uns sich zudem auf Chancen eines Bewerbers am Arbeitsmarkt auswirken.

Geldstrafe von über 90 Tagessätzen dennoch möglich

Diese Erwägungen stehen einer Verurteilung zu einer Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen grundsätzlich nicht entgegen, so das Oberlan­des­gericht. Sie haben aber Beachtung zu erfahren, um nicht eine Entso­zi­a­li­sierung der Angeklagten herbeizuführen. Eine Ausein­an­der­setzung mit diesem Straf­zu­mes­sungsgrund lasse das Urteil des Amtsgerichts jedoch gänzlich missen.

Zurückweisung des Falls an das Amtsgericht

Der Fall wurde vom Oberlan­des­gericht zwecks Neuverhandlung an das Amtsgericht zurückverwiesen.

Quelle: Oberlandesgericht Frankfurt a.M., ra-online (vt/rb)

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