23.11.2024
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Amtsgericht Frankfurt am Main Urteil06.12.2018

Freiheitsstrafe wegen E-Bay-Betrugs mit ThermomixFür Privatpersonen durch Betrug entstandene Schäden sind als erheblich anzusehen

Das Amtsgerichts Frankfurt am Main hat drei Angeklagte wegen Betruges bzw. Geldwäsche verurteilt, die auf der Inter­net­plattform E-Bay Haushaltsgeräte mit der Absicht offeriert hatten, die Käufer um den Kaufpreis zu prellen.

Im zugrunde liegenden Verfahren bot der Hauptangeklagte über mehrere verschiedene Schein­per­so­nalien Ende 2014/Anfang 2015, unter anderem mit den Nutzernamen "ulli-holge", "herbe_ullri" und "ullr.heik" insgesamt 16 mal Haushaltsgeräte an, insbesondere die zum Tatzeitpunkt besonders beliebte Luxus-Küchenmaschine "Thermomix". Der Hersteller vertreibt diese in Deutschland üblicherweise im Direktvertrieb zu einem vierstelligen Preis. Die Angeklagten boten die Maschine demgegenüber deutlich günstiger für ca. 750 Euro im Internet an. Dabei verfolgten sie den Plan, von den Kunden Überweisungen auf Vorkasse-Basis zu erhalten, aber die Ware nicht zu versenden. Hierdurch nahmen die Angeklagten 12.227,27 Euro ein.

Gericht verhängt Freiheitsstrafe wegen gewerbsmäßigen gemein­schaft­lichen Betruges in 16 Fällen

Das Schöffengericht des Amtsgerichts Frankfurt am Main verurteilte den weitgehend geständigen Haupt­an­ge­klagten, einen 39 jährigen dreifachen Familienvater, wegen gewerbsmäßigen gemein­schaft­lichen Betruges in 16 Fällen sowie weiterer Straftaten zu einer Gesamt­frei­heits­strafe von vier Jahren. Dabei wurden verschiedene Vorstrafen berücksichtigt und eine weitere Verurteilung in anderer Sache einbezogen. Strafschärfend berücksichtigte das Gericht, dass die den einzelnen Geschädigten mit jeweils ca. 750 Euro entstandenen Schäden als für Privatpersonen ganz erheblich anzusehen seien und der Hauptangeklagte die beiden anderen Angeklagten in die Begehung der Straftaten hineingezogen habe.

Handeln erfolgte aufgrund von Drogensucht

Das Gericht wertete - neben dem Geständnis des Angeklagten - dabei strafmildernd den Umstand, dass der Hauptangeklagte zur Finanzierung seiner Drogensucht handelte und im Tatzeitraum wegen intensiven Konsums von Kokain erheblich enthemmt gewesen sei.

Mitangeklagte zu Bewährungs- bzw. Geldstrafen verurteilt

Die beiden anderen Angeklagten, von denen eine sich um die Zahlungs­ab­wicklung gekümmert, die andere ihr Konto für die Überweisungen zur Verfügung gestellt hatte, wurden zu Bewährungs- bzw. Geldstrafen verurteilt.

Quelle: Amtsgericht Frankfurt am Main/ra-online (pm)

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