21.11.2024
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Dokument-Nr. 31150

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Beschluss01.12.2021Verwaltungsgericht Wiesbaden6 L 738/21.WI
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Verwaltungsgericht Wiesbaden Beschluss01.12.2021

Hochschule RheinMain darf auf ihrer Webseite nicht den Dienst „Cookiebot“ nutzenVG Wiesbaden gibt Antrag statt

Das Verwal­tungs­gericht Wiesbaden hat einem Eilantrag stattgegeben und der Hochschule RheinMain im Wege der einstweiligen Anordnung untersagt, den Dienst „Cookiebot“ auf ihrer Website zum Zweck des Einholens von Einwilligungen in der Weise einzubinden, dass perso­nen­be­zogene oder -beziehbare Daten des Antragstellers (einschließlich dessen IP-Adresse) an Server übermittelt werden, die von einem externen Unternehmen betrieben werden.

Gegenstand des Eilverfahrens vor dem VG Wiesbaden ist das Begehren des Antragstellers, es der Hochschule RheinMain zu untersagen, auf ihrer Webseite www.hs-rm.de den Dienst „Cookiebot“ einzubinden. „Cookiebot“ ermöglicht es, die Einwilligung der Nutzer einer Webseite in die Cookie-Verwendung einzuholen. Der Dienst überwacht die eingesetzten Cookies und blockiert solche Cookies, für die eine Zustimmung nicht erteilt wurde.

Rechtswidrige Übertragung von Nutzerdaten ins Ausland

Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben. Die Hochschule sei verpflichtet, die Einbindung des Dienstes „Cookiebot“ auf ihrer Webseite zu beenden, da diese mit der rechtswidrigen Übermittlung perso­nen­be­zogener Daten der Webseitennutzer und damit insbesondere des Antragstellers einhergehe. Es lägen perso­nen­be­zogene Daten vor. Aus einer Kombination eines den Webseiten-Besucher identi­fi­zie­renden Keys, der im Browser des Nutzers gespeichert werde, und der übermittelten vollständigen IP-Adresse sei der Endnutzer eindeutig identifizierbar.

Universität ist für Datennutzung auch durch Externen verantwortlich

„Cookiebot“ verarbeite die vollständige IP-Adresse der Endnutzer auf Servern eines Unternehmens, dessen Unter­neh­mens­zentrale sich in den USA befinde. Hierdurch entstehe ein Drittland-Bezug, nämlich zu den USA, welcher im Hinblick auf die sog. Schrems II-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs so unzulässig sei. Die Nutzer der Webseite der Hochschule würden nicht um ihre Einwilligung für eine Daten­über­mittlung in die USA gebeten werden. Es fände auch keine Unterrichtung über die mit der Übermittlung verbundenen möglichen Risiken durch den sog. Cloud-Act statt. Eine solche Daten­über­mittlung sei auch nicht für das Betreiben der Webseite der Hochschule erforderlich. Zwar übermittle nicht die Hochschule selbst die Daten in die USA. Sie sei aber dennoch die für die Daten­über­mittlung verantwortliche Stelle. Sie entscheide durch das Einbinden auf ihrer Webseite darüber, dass die Erhebung und Übermittlung durch den Dienst „Cookiebot“ erfolge. Sie entscheide auch mittelbar über den Zweck der Verarbeitung, da sie in Kenntnis der Zwecke, die der eingebundene Dienst angebe, sich für oder gegen die Verwendung entscheiden könne. Hiergegen spreche auch nicht, dass sie für nachfolgende Vorgänge, wie der Verwendung der Daten durch den Dienst, nicht mehr verantwortlich sei.

Quelle: Verwaltungsgericht Wiesbaden, ra-online (pm/aw)

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