21.11.2024
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Dokument-Nr. 31057

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Verwaltungsgericht Hannover Beschluss12.11.2021

Eilantrag zur Ausrichtung eines 30. Geburtstages unter 3G Bedingungen abgelehntAllge­mein­ver­fügung zur Einführung einer 2G-Regelung für Zusammenkünfte ab 25 Personen voraussichtlich rechtmäßig

Das Verwal­tungs­gericht Hannover hat den Eilantrag eines Antragstellers abgelehnt, der am 13. November 2021 in Hannover seine geplante Feier zum 30. Geburtstag mit insgesamt 39 Gästen unter 3-G Bedingungen, nicht jedoch unter der zusätzlichen Beschränkung auf 2-G, stattfinden lassen wollte.

Die Region Hannover hat am 10. November 2021 eine Allge­mein­ver­fügung erlassen, welche beginnend ab dem 12. November 2021 unter anderem Zusammenkünfte ab 25 Personen in geschlossenen Räumen nur unter Vorlage eines 2G Nachweises erlaubt. Der Antragsteller selber sowie ca. fünf weitere Gäste sind - seinem eigenen Vortrag zufolge - weder gegen COVID-19 geimpft noch hiervon genesen. Mit seinem Antrag begehrt der Antragsteller die Feststellung, dass die Geburtstagfeier ohne die zusätzliche Einschränkung der Allge­mein­ver­fügung stattfinden kann. Er macht geltend, die Maßnahme trage nicht zum Infek­ti­o­ns­schutz bei. Auch Geimpfte und Genesene könnten das Virus weiter verbreiten. Im Übrigen habe auch der in der Nieder­säch­sischen Corona-Verordnung (Nds. Corona-VO) für das Erreichen einer Warnstufe vorgegebene Leitindikator der Hospi­ta­li­sie­rungen noch nicht den Schwellenwert erreicht.

VG: Höherer Infek­ti­o­ns­schutz durch 2G-Regelung erwiesen

Das VG Hannover ist dem nicht gefolgt. Die Regelung der Allge­mein­ver­fügung sei verhältnismäßig. Eine 2G-Regelung biete im Vergleich zu einer 3G-Regelung erwiesenermaßen einen höheren Infek­ti­o­ns­schutz. Geimpfte hätten sowohl ein geringeres Risiko, sich selber zu infizieren, als auch die Infektion weiter zu geben sowie im Falle einer Infektion im Krankenhaus behandelt werden zu müssen und damit das Gesund­heits­system zu belasten. Demgegenüber gehe von Zusammenkünften unter der Bedingung von 3G - auch nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts - ein höheres Risiko aus, da eine falsch-negativ getestete Person das Virus dort leichter verbreiten könnte.

Maßnahmen durch Erreichen der Warnstufe 2 gerechtfertigt

Die Maßnahme sei auch angemessen, obwohl der in der Nds. Corona-VO festgelegte Schwellenwert der Hospi­ta­li­sie­rungsquote in Niedersachsen noch nicht überschritten sei. Sowohl die Inzidenz als auch die Belegung der Intensivbetten mit COVID-19 Fällen als die beiden weiteren Leitindikatoren lägen bereits über den Schwellenwerten und seien zuletzt deutlich gestiegen. In der Region Hannover liege die Inzidenz mit über 100 schon im Bereich der Warnstufe 2 der Nds. Corona-VO. Daher könne die Region auch bereits jetzt, mit Blick auf die zu erwartende weitere Entwicklung, weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Infek­ti­o­ns­ge­schehens ergreifen.

Gewählte Maßnahme stellt geeigneten Ausgleich der betroffenen Interessen dar

Die gewählte Maßnahme, Zusammenkünfte ab einer Größe von 25 Personen in geschlossenen Räumen unter 2G Bedingungen zu stellen, stelle einen geeigneten Ausgleich der betroffenen Interessen dar. So stehe es auch ungeimpften Personen frei, weiterhin an Zusammenkünften in kleinerem Rahmen teilzunehmen. Mit steigender Größe von Zusammenkünften gehe jedoch auch ein steigendes Infek­ti­o­ns­risiko einher. Gleichzeitig obliege es der freien Entscheidung eines und einer jeden, sich impfen zu lassen und damit Einschränkungen durch eine 2G- Regelung zu entgehen. Hierfür sei bereits seit den Sommermonaten genug Impfstoff verfügbar. Für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten, sehe die Allge­mein­ver­fügung dagegen eine Ausnahme vor. Gegen die Entscheidung kann vor dem Nieder­säch­sischen Oberver­wal­tungs­gericht in Lüneburg innerhalb von zwei Wochen Beschwerde eingelegt werden. Ein Haupt­sa­che­ver­fahren ist nicht anhängig.

Quelle: Verwaltungsgericht Hannover, ra-online (pm/ab)

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