18.10.2024
18.10.2024  
Sie sehen eine Reihe mit gelben Aktenordnern, die mit Barcodes markiert sind.
ergänzende Informationen

Verwaltungsgericht Aachen Urteil20.09.2019

Umfassendes Tierhal­tungs­verbot wegen massiver Mängel bei der Hundehaltung bestätigtEhepaar darf unter Auflagen künftig nur noch zwei Hunde behalten

Das Verwal­tungs­gericht Aachen hat entschieden, dass für ein Ehepaar aus Monschau die Haltung und Betreuung von Wirbeltieren jeder Art wegen massiver Mängel bei der Tierhaltung untersagt bleibt.

Grund für das Verbot waren massive Mängel in der Tierhaltung, die bei zahlreichen Kontrollen über Jahre hinweg festgestellt worden waren. So hat die Tierschutz­behörde insbesondere beanstandet, dass von den über 80 Hunden lediglich einer art- und tierschutz­gerecht gehalten werde. Die übrigen seien auf viel zu kleinem Raum und in den eigenen Exkrementen gehalten worden. In der Folge habe es in den Zwingern einen beißend stechenden Ammoniakgeruch gegeben, dem die Hunde dauerhaft ausgesetzt gewesen seien. Ihre Pflege sei überdies massiv vernachlässigt worden. Viele Hunde seien - zum Teil erheblich - krank gewesen. Zudem habe es bei der Mehrzahl der Hunde massive Verhal­tens­stö­rungen und Deprivationen gegeben.

Kläger darf zwei Hunde behalten und muss Betreu­ungs­konzept vorlegen

Zur weiteren Begründung führte das Verwal­tungs­gericht Aachen aus, das kein Zweifel daran bestehe, dass die Eheleute mit der Haltung so vieler Tiere überfordert seien. Daraufhin haben der Ehemann und die Behörde einen Vergleich geschlossen. Danach bleibe das Tierhaltungsverbot im Wesentlichen aufrecht­er­halten. Dem Kläger werde lediglich gestattet, zwei Hunde zu halten. Bedingung sei, dass einer der Hunde kastriert wird (der andere ist bereits kastriert) und der Kläger ein Betreu­ungs­konzept vorlegt. Aus diesem solle hervorgehen, wie die Hunde tierschutz­gerecht gehalten werden sollen. Insbesondere habe der Kläger sicherzustellen, dass die Hunde regelmäßig - mindestens alle sechs Stunden - ausgeführt werden, und zwar auch außerhalb des Grundstücks, damit sie Sozialkontakte zu anderen Hunden haben können. Die Ehefrau des Klägers, gegen die bereits ein straf­recht­liches Tierhal­tungs­verbot besteht, hat die Klage gegen die an sie gerichtete Ordnungs­ver­fügung zurückgenommen.

Quelle: Verwaltungsgericht Aachen, ra-online (pm/ab)

Urteile sind im Originaltext meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst urteile.news alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/Urteil27955

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Die Redaktion von urteile.news arbeitet mit größter Sorgfalt bei der Zusammenstellung von interessanten Urteilsmeldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann urteile.news nicht die Rechtsberatung durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.

VILI