18.10.2024
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Oberlandesgericht Köln Urteil06.06.2014

Begriff "worst-case"-Szenario ist nicht gleichbedeutend mit einer MindestrenditeVerwendung des Begriffs "worst-case"-Szenario ist nicht als garantieartige Zusage für nicht eintreten eines Verlusts zu verstehen

Der Begriff "worst-case"-Szenario ist nicht dahingehend zu verstehen, dass er eine garantieartige Zusage darstellt, nach der eine noch schlechtere Entwicklung ausgeschlossen bzw. abgesichert werde. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlan­des­ge­richts Köln hervor.

Im zugrunde liegenden Streitfall hatte ein Anleger aufgrund einer Beratung eine fondsgebundene Lebens­ver­si­cherung abgeschlossen, bei der ein Fonds in britische Kapita­l­le­bens­ver­si­che­rungen und der andere Fonds in US-Risiko­le­bens­ver­si­che­rungen investierte. Er hatte Schaden­s­er­satzklage eingereicht und behauptet, die seinerzeitige Beratung sei fehlerhaft gewesen und die ihm übergebenen Unterlagen hätten eine Vielzahl an Fehlern enthalten, die auch nicht in dem Beratungs­ge­spräch richtig gestellt worden seien.

Verlustrisiko wird entgegen der Auffassung des Anlegers in Unterlagen nicht verharmlost

Das Oberlan­des­gericht Köln entschied in zweiter Instanz gegen den Anleger. Eine fehlerhafte Beratung habe nicht vorgelegen. Nach Meinung des Gerichts sei in der Verwendung des Begriffs "worst-case"-Szenario keine garantieartige Zusage zu verstehen, nach der ein Verlust nicht eintreten könne. Es werde lediglich ein Szenario beschrieben, welches im weiteren Verlauf der Unterlagen näher konkretisiert werde. Für den Anleger sei erkennbar, dass es sich dabei um eine reine Prognose handele. Zudem habe der Berater dem Anleger dies auch verdeutlicht und habe mit ihm die Broschüre komplett durchgesprochen. Die pauschale Aussage des Anlegers, über mögliche Verluste sei nicht gesprochen worden, sei nicht überzeugend. Auch werde das Risiko entgegen der Ansicht des Anlegers in den Unterlagen nicht verharmlost.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband/ra-online

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