18.10.2024
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Dokument-Nr. 29178

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Landgericht München I Urteil09.09.2020

FC Bayern verliert Urheber­rechtsstreit gegen Karikaturisten"The Real Badman & Robben" ein urheber­rechtlich geschütztes Gesamtkunstwerk

Das LG München I hat entschieden, dass es sich bei einer von einem Grafiker angefertigten Karikatur der beiden Profifußballer Franck Ribéry und Arjen Robben mit dem verwendeten Slogan "The Real Badman & Robben" um ein schutzfähiges (Gesamt-)Werk handelt.

Die Karikaturen des Klägers zeigen die ehemaligen FC Bayern-Spieler Arjen Robben und Franck Ribéry gemeinsam. Unter den Abbildungen beider Spieler (Ribéry mit einer schwarzen Batman-Maske und einem Cape, Robben mit grüner Maske und grünen Schuhen) steht jeweils der bereits genannte Slogan. Diese "Komposition" wurde im Jahr 2015 anlässlich des Spiels FC Bayern gegen Borussia Dortmund im Halbfinale des DFB-Pokals in der Bayern-Fankurve gezeigt. Die Beklagte vertreibt Fan-Artikel (z.B. Becher und T-Shirts) mit dem gleichlautenden Slogan und eigenständig gezeichneten Abbildungen/Zeichnungen von den Spielern Franck Ribéry und Arjen Robben in Batman-Kostümen.

LG: Karikaturen mit Slogan "The Real Badman & Robben" als schutzfähiges Gesamtkunstwerk

Nach Auffassung des Gerichts handelt es sich bei der durch den Kläger angefertigten Zeichnung der beiden Profifußballer Franck Ribéry und Arjen Robben - in Zusammenschau mit dem verwendeten Slogan „The Real Badman & Robben“ - um ein schutzfähiges (Gesamt-)Werk im Sinne des § 2 UrhG. Soweit die Beklagte in diesem Zusammenhang darauf hinweise, dass die Figuren „Batman & Robin“ und deren Gestaltung mit Maske vorbekannt waren und der Kläger insoweit allenfalls eine nicht schutzfähige Idee gehabt habe, könne dies an der Schutzfähigkeit der Zeichnung des Beklagten grundsätzlich nichts ändern. Der Kläger habe die Eigenschaften der vorbekannten Figuren mit denen der - ebenfalls bekannten - Spieler des FC Bayern neu verwoben und durch einen schöpferischen Akt neue Figuren geschaffen, denen ein eigenständiger Schutz zukomme.

FC Bayern droht Schaden­s­er­satz­for­derung

Nach der Entscheidung des Gerichts hat der Kläger einen Anspruch auf Auskunft über den von der Beklagten erwirt­schafteten Gewinn mit den Merchandise-Produkten und Schadenersatz sowie vorgerichtliche Rechts­an­walts­kosten.

Quelle: Landgericht München, ra-online (pm/ab)

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