14.12.2024
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Sie sehen eine Einbauküche in einer Wohnung.

Dokument-Nr. 33521

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Urteil27.09.2023BundesgerichtshofVIII ZR 117/22
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • GE 2023, 1143Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft (GE), Jahrgang: 2023, Seite: 1143
  • WuM 2023, 683Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM), Jahrgang: 2023, Seite: 683
Für Details Fundstelle bitte Anklicken!
Vorinstanzen:
  • Amtsgericht Pinneberg, Urteil20.11.2020, 84 C 40/18
  • Landgericht Itzehoe, Urteil14.04.2022, 9 S 1/21
ergänzende Informationen

Bundesgerichtshof Urteil27.09.2023

BGH: Türnische im Sinne der Wohn­flächen­verordnung ist jede einen Durchgang ermöglichende Öffnung in einer die Grundfläche begrenzenden WandEinbau einer Tür oder eines Türrahmens unerheblich

Eine Türnische im Sinne von § 3 Abs. 3 Satz 3 der Wohn­flächen­verordnung (WoFlV) ist jede Öffnung in einer, die Grundfläche des Raums begrenzenden, Wand, die einen Durchfang durch diese ermöglicht. Dabei kommt es nicht darauf an, ob in der Wandöffnung eine Tür oder ein Türrahmen eingebaut ist, ob die Wandöffnung als Zugangs- oder Durch­gangs­möglichkeit genutzt wird oder ob in der Wand zwei gleichförmige Öffnungen nebeneinander gibt. Dies hat der Bundes­ge­richtshof entschieden.

In dem zugrunde liegenden Fall hatte das Landgericht Itzehoe im Jahr 2022 als Berufungs­instanz über einen Streit der Parteien eines Mietvertrags über eine Wohnung hinsichtlich des Bestehens eines Minde­rungs­rechts wegen einer angeblichen Wohnflä­chen­un­ter­schreitung zu entscheiden. Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob zwei in der Wand zwischen Schlaf- und Wohnzimmer befindliche jeweils ,10 qm große und in wenigen Metern Abstand voneinander entfernte Durchgänge als Türnischen zu werten seien und somit für die Berechnung der Wohnfläche außer Betracht zu bleiben haben.

Landgericht bejaht Abzug der Flächen der beiden Durchgänge

Das Landgericht Itzehoe bejahte den Abzug der Flächen in den beiden Durchgängen, da es sich dabei nicht um Türnischen im Sinne von § 3 Abs. 3 Satz 3 WoFlV handele. Türnischen seien die Flächen in einer Türöffnung. Jedoch haben sich in den Wanddurchgängen zu keiner Zeit eine Tür oder ein Türrahmen befunden. Auch ihre Anordnung wenige Meter nebeneinander spreche dagegen, dass sie für den Einbau von Türen vorgesehen gewesen seien. Gegen diese Entscheidung richtete sich die Revision der Vermieterin.

Bundes­ge­richtshof sieht Türnische als jede einen Durchgang ermöglichende Öffnung in eine die Grundfläche begrenzenden Wand

Der Bundes­ge­richtshof entschied, dass eine Türnische im Sinne von § 3 Abs. 3 Nr. 3 WoFlV jede Öffnung in einer, die Grundfläche eines Raums begrenzenden, Wand sei, die einen Durchgang durch diese ermöglicht. Die Grundfläche einer solchen Wandöffnung weise aufgrund ihrer baulichen Gestaltung grundsätzlich einen eigenen Wohnwert nicht auf, weil sie für eine Nutzung zu Wohnzwecken im Regelfall nicht oder jedenfalls gemindert zur Verfügung steht. Es komme nicht darauf an, ob in der Wandöffnung eine Tür oder ein Türrahmen eingebaut ist, ob die Wandöffnung als Zugangs- oder Durch­gangs­mög­lichkeit genutzt wird oder ob in der Wand zwei gleichförmige Öffnungen nebeneinander gibt.

Zurückweisung des Falls ans Landgericht

Der Bundes­ge­richtshof wies den Fall zur Klärung der Frage, ob die beiden Durchgänge als Türnischen zu werten seien, an das Landgericht zurück.

Quelle: Bundesgerichtshof, ra-online (vt/rb)

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