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Dokument-Nr. 17894

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Amtsgericht Lüdinghausen Urteil17.02.2014

Durchfall während Autofahrt: Starker Stuhldrang rechtfertigt nicht Ge­schwindig­keits­über­schreitungGe­schwindig­keits­über­schreitung von 58 km/h begründet Geldbuße von 315 Euro sowie einmonatiges Fahrverbot

Wer die zulässige Höchst­ge­schwindig­keit von 70 km/h um 58 km/h überschreitet, riskiert eine Geldbuße von mindestens 240 Euro sowie ein einmonatiges Fahrverbot. Die Ge­schwindig­keits­über­schreitung kann zudem nicht durch einen starken Stuhldrang gerechtfertigt werden. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Lüdinghausen hervor.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im September 2013 überschritt ein Autofahrer außerhalb einer geschlossenen Ortschaft die zulässige Höchst­ge­schwin­digkeit von 70 km/h um 58 km/h. Als Entschuldigung führte er an, dass er unter einem starken Stuhldrang gelitten habe. Tatsächlich bremste der Autofahrer sein Fahrzeug nach der Messanlage auch ab, suchte ein Maisfeld auf und entrichtete seine Notdurft.

Geschwin­dig­keits­verstoß begründete Geldbuße von 315 Euro sowie einmonatiges Fahrverbot

Das Amtsgericht Lüdinghausen verurteilte den Autofahrer wegen des Geschwin­dig­keits­ver­stoßes zu einer Geldbuße von 315 Euro. Zudem verhängte es ein Fahrverbot von einem Monat.

Starker Stuhldrang entschuldigte nicht Geschwin­dig­keits­verstoß

Nach Auffassung des Amtsgerichts habe der starke Stuhldrang des Autofahrers den Geschwindigkeitsverstoß nicht entschuldigt, insbesondere nicht wegen einer "notstand­s­ähn­lichen Situation". Wer Darmprobleme wahrnimmt, müsse in Erwägung ziehen, ob er überhaupt ein Fahrzeug führen kann. Wenn er daraufhin seine Fahrt schon nicht unterbricht oder beendet, müsse er aber zumindest sicherstellen, dass er seinem plötzlichen Stuhldrang nachgehen kann. Dies erfordere unter Umständen Umwege zu fahren.

Quelle: Amtsgericht Lüdinghausen, ra-online (vt/rb)

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