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Amtsgericht Hamburg Urteil21.04.1983

Vermieter muss Dübellöcher in Badezimmer-Fliesen hinnehmenBefestigen von Badin­sta­l­la­tionen entspricht dem vertragsgemäßen Gebrauch

Ein Mieter darf im Bad die von ihm gewünschten Installations­gegenstände anbringen und dazu notwendige Dübellöcher bohren. Der Vermieter darf beim Auszug des Mieters nicht von diesem die Neuverfliesung des Badezimmers wegen der Bohrlöcher verlangen. Dies geht aus einem Urteil des Amtsgerichts Hamburg hervor.

Im zugrunde liegenden Fall hatte ein Mieter an mehreren Stellen in den Wandfliesen des Badezimmers Bohrlöcher für Dübel gebohrt. Er installierte u.a. eine Wäsche­trock­nungs­anlage über der Badewanne und mehrere Arznei- und Badezim­mer­schränke.

Vermieter verlangt Neuverfliesung des Bades

Nach dem Auszug des Mieters verlangte der Vermieter für die Neuverfliesung des Badezimmers einen Betrag von 1.752,34 DM.

AG Hamburg: Mieter muss Dübellöcher in Wandfliesen nicht entfernen

Das Amtsgericht Hamburg wies die Klage des Vermieters ab. Der Mieter habe die Wandfliesen anbohren dürfen. Es entspreche dem vertragsgemäßen Gebrauch wenn ein Mieter die von ihm gewünschten Insta­l­la­ti­o­ns­ge­gen­stände an der Wand befestigen möchte. Der Vermieter habe die Nachteile, die ihm nach Entfernung der Gegenstände entstehen hinzunehmen. Schließlich erhalte er dafür auch die Miete.

AG Hamburg: Vermieter könnte Wandverkleidung wählen, die das Entfernen von Bohrlöchern problemloser ermöglicht

Das Amtsgericht führte aus, dass es keinen Sinn machen würde, wenn nach jedem Mieterwechsel das Bad neu gefliest werden würde. Wolle der Vermieter nach Beendigung des Mietvertrages keine Dübellöcher, dann sei es an ihm, eine Baddekoration zu wählen, die das Beseitigen von Bohrlöchern einfacher ermögliche. Der Vermieter könne statt Wandfliesen auch einen wasser­ab­wei­senden Anstrich wählen.

Quelle: ra-online, AG Hamburg (zt/WM 1983, 327/pt)

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