15.11.2024
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Verwaltungsgericht Berlin Urteil17.11.2015

Besitzer von Eigen­tums­woh­nungen hat keinen Anspruch auf BAföGWohnungen zählen auch bei eingetragenem Wohnrecht eines anderen Famili­en­mit­glieds zum anrechenbaren Vermögen

Wer Eigentümer dreier Eigen­tums­woh­nungen ist, hat keinen Anspruch auf Leistungen nach dem Bundes­ausbildungs­förderungs­gesetz (BAföG). Dies entschied das Verwal­tungs­gericht Berlin.

Der Kläger des zugrunde liegenden Verfahrens war zwischen Dezember 2012 und September 2014 Empfänger von BAföG-Leistungen und erhielt insgesamt 10.786 Euro. Nachdem das Amt für Ausbil­dungs­för­derung in Erfahrung gebracht hatte, dass der Kläger Eigentümer dreier Wohnungen war, die ihm sein Vater 2010 und 2013 unter Einräumung eines eigenen Wohnrechts geschenkt hatte, forderte die Behörde die Rückzahlung der Förderung. Dabei legte sie ein anrechenbares Vermögen des Klägers in Höhe von 44.000 Euro zugrunde. Hiergegen wandte sich der Kläger mit seiner Klage, die er im Wesentlichen damit begründete, dass die Wohnungen der Altersvorsorge des Vaters dienten und für ihn wertlos seien, weil er sie wegen der Belastungen weder veräußern noch beleihen könne.

Bewilligung von BAföG ausgeschlossen

Das Verwal­tungs­gericht Berlin wies die Klage ab. Die Bewilligung von BAföG sei ausgeschlossen, weil die Wohnungen zum anrechenbaren Vermögen des Klägers zählten. Da er nicht dort wohne, handele es sich auch nicht um zu schonendes Vermögen. Das zugunsten des Vaters eingetragene jeweilige Wohnrecht ändere hieran nichts, weil die dahingehenden Vereinbarungen missbräuchlich erschienen. Die Einräumung der Rechte sei nach der Konzeption dazu angelegt, eine Anrechnung zu verhindern. Zwar könne die mangelnde Möglichkeit der Verwertung unter bestimmten Umständen eine unbillige Härte rechtfertigen. Hierfür sei im vorliegenden Fall aber nichts ersichtlich. Einem unverheirateten, kinderlosen Auszubildenden sei es im Regelfall zuzumuten, vorhandenes Vermögen für den Zweck der eigenen Ausbildung bis auf einen Freibetrag von 5.200 Euro voll einzusetzen.

Quelle: Verwaltungsgericht Berlin/ra-online

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