24.11.2024
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Dokument-Nr. 30028

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Verwaltungsgericht Berlin Beschluss17.03.2021

Bibliothek der HU Berlin bleibt coronabedingt geschlossenSchließung der Bibliothek angemessen

Der Zugang zu Lesesälen der Universitäts­bibliothek der Berliner Humboldt-Universität bleibt Studierenden vorerst verwehrt. Das hat das Verwal­tungs­gericht Berlin in einem Eilverfahren entschieden.

Nach der derzeit geltenden Zweiten SARS-CoV-2-Infek­ti­o­ns­schutz­maß­nah­men­ver­ordnung des Landes Berlin (2. IfSchMV) dürfen staatliche, private und konfessionelle Hochschulen einschließlich ihrer Einrichtungen nicht für den Publi­kums­verkehr geöffnet werden. Drei Studierende des Fachbereichs Rechts­wis­sen­schaft wandten sich dagegen, aus diesem Grund keinen Zugang zu den Arbeitsplätzen in den Lesesälen der Univer­si­täts­bi­bliothek und zu den dortigen Präsenz­be­ständen zu erhalten. Damit seien für sie erhebliche Erschwernisse bei der Vorbereitung auf das Erste Juristische Staatsexamen verbunden, und es drohten ihnen deshalb schlechtere Examensnoten.

Verweigerung des Zugangs zu Lesesälen infek­ti­o­ns­schutz­rechtlich gerechtfertigt

Das VG hat den Eilantrag abgelehnt. Zwar hätten nach dem Berliner Hochschulgesetz alle Studierenden das Recht, die Einrichtungen der Hochschule und damit auch die Univer­si­täts­bi­bliothek nach den hierfür geltenden Vorschriften zu nutzen. Dieser Anspruch sei aber derzeit in rechtlich nicht zu beanstandender Weise durch die 2. IfSchMV eingeschränkt. Die Regelung verfolge mit dem Ziel, die Zahl der Infektionen durch das SARS-CoV-2-Virus zu verringern, einen legitimen Zweck und sei zur Zweckerreichung auch geeignet, denn gerade in geschlossenen Räumen gehe von Mensche­n­an­samm­lungen ein erhöhtes Infek­ti­o­ns­risiko aus. Die Schließung sei auch angemessen.

Litera­tur­be­schaffung auch anderweitig möglich

Denn abgesehen davon, dass die Studierenden sich die für die Examens­vor­be­reitung notwendige Literatur entweder anderweitig ausleihen oder kaufen könnten, biete die Universität derzeit zum Ausgleich ein deutlich umfassenderes Online-Angebot an. Durch die gleichzeitige Öffnung der Friseurbetriebe werde der Gleich­be­hand­lungs­grundsatz nicht verletzt, denn es handele sich dabei schon nicht um gleichgelagerte Sachverhalte. Während nämlich die Friseur­leis­tungen nicht in Abwesenheit des Kunden vorgenommen werden könnten, stelle sich dies beim Zugang zu Lesesälen anders dar.

Quelle: Verwaltungsgericht Berlin, ra-online (pm/aw)

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