Dokument-Nr. 18212
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- MMR 2014, 634Zeitschrift: Multimedia und Recht (MMR), Jahrgang: 2014, Seite: 634
- Fernsehsender "ProSieben" darf Werbefenster nicht regional auseinanderschaltenVerwaltungsgericht Berlin, Urteil26.09.2013, VG 27 K 231.12
- Dauerwerbesendungen im Fernsehen müssen deutlich gekennzeichnet seinBayerischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil15.10.2008, 7 CS 08.2309
- Stefan Raabs WOK WM verstößt gegen SchleichwerbungsverbotVerwaltungsgericht Berlin, Urteil11.12.2008, VG 27 A 132.08
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz Urteil29.04.2014
Sat.1-Werbetrenner verletzen Rundfunkstaatsvertrag: Optischer Hinweis zum Beginn einer Fernseh-Werbepause darf nicht mit Programmankündigung verbunden seinWerbung muss sich angemessen räumlich oder durch optische oder akustische Mittel eindeutig von anderen Sendungsteilen absetzen
Ein Werbetrenner zur Einleitung eines Werbeblocks, der mit einem Programmhinweis verbunden ist, verstößt gegen das rundfunkrechtliche Gebot der Trennung von Fernsehprogramm und Werbung. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Verfahrens, Veranstalterin des Fernsehprogramms Sat.1, strahlte während der Unterbrechung zweier Vorabendserien so genannte Werbetrenner zur Einleitung von Werbeblöcken aus, bei denen unter anderem der Schriftzug "Werbung" eingeblendet wurde. Dabei wurden die Werbetrenner mit einem Programmhinweis auf einen Boxkampf bzw. auf die Sendung "The Voice of Germany" verbunden. Die beklagte Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) beanstandete dies als unzulässig und forderte die Klägerin zur künftigen Unterlassung auf.
Werbung muss sich erkennbar von redaktionellem Inhalt und Teil des Programms absetzen
Die hiergegen erhobene Klage von Sat.1 wies das Verwaltungsgericht ab. Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz bestätigte diese Entscheidung.
Es führte aus, dass nach den einschlägigen Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrags Werbung dem Medium angemessen durch optische oder akustische Mittel oder räumlich eindeutig von anderen Sendungsteilen abgesetzt sein müsse. Dieses Trennungsgebot setze im Fall der Fernsehwerbung voraus, dass der Beginn der Werbung durch ein optisches Mittel, das in der Regel den Schriftzug "Werbung" enthalten müsse, gekennzeichnet werde. Dabei dürfe das optische Mittel in aller Regel nicht mit einer Programmankündigung verbunden sein. Denn bei einem Hinweis auf eigene Programme und Sendungen handele es sich um einen redaktionellen Inhalt und damit um einen Teil des Programms, von dem sich die Werbung abzusetzen habe. Diesen Anforderungen hätten die genannten Werbebanner nicht entsprochen, da sie sich nicht darauf beschränkten, die nachfolgende Werbung anzukündigen, sondern darüber hinaus jeweils einen konkreten Programmhinweis enthielten.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 15.05.2014
Quelle: Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz/ra-online
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