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Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz Urteil21.02.2014
Stabsarzt ist wegen einer Allergie gegen ABC-Schutzausrüstung nicht als dienstunfähig einzustufenVerwendung im administrativen Bereich für Stabsarzt zumutbar
Ein Stabsarzt der Bundeswehr, der wegen einer Allergie keine ABC-Schutzausrüstung tragen kann, ist nicht dienstunfähig. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz.
Der Kläger des zugrunde liegenden Verfahrens ist als Soldat auf Zeit Stabsarzt bei der Bundeswehr. Er beantragte, ihn wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig zu entlassen, weil er wegen einer Allergie keine ABC-Schutzausrüstung tragen könne. Die Bundeswehr lehnte den Antrag ab und verwies darauf, er könne auch rein administrativ verwendet werden. Seine hiergegen erhobene Klage hatte sowohl beim Verwaltungsgericht Koblenz als auch beim Oberverwaltungsgericht Erfolg. Der Kläger sei dienstunfähig, weil er im Verteidigungsfall keine ABC-Schutzausrüstung tragen könne. Außerdem entspreche eine rein administrative Verwendung ohne Behandlungstätigkeit nicht der Dienststellung eines Arztes der Bundeswehr.
Auf die Revision der Beklagten hob hingegen das Bundesverwaltungsgericht das Berufungsurteil auf und wies das Verfahren an das Oberverwaltungsgericht zurück. Den Soldaten könnten ungeachtet ihres Dienstgrades grundsätzlich alle Aufgabe übertragen werden, die ihnen zumutbar seien. Daher sei ein Stabsarzt nicht bereits dienstunfähig, wenn er nur administrativ verwendet werde. Allerdings müsse er in der Lage sein, seine Aufgaben auch im Verteidigungsfall zu erfüllen. Das Oberverwaltungsgericht müsse klären, ob der Kläger auch in diesem Fall eine ABC-Schutzausrüstung tragen müsse. Nach entsprechender Prüfung wies das Oberverwaltungsgericht die Klage ab.
Tragen einer ABC-Schutzausrüstung im Verteidigungsfall während Tätigkeit administrativen Bereich nicht wahrscheinlich
Der Kläger sei nicht aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig. In Friedenszeiten sei ein Soldat dienstfähig, wenn es in der Bundeswehr eine Stelle gebe, auf der er zumutbar verwendet werden könne. Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts sei dem Kläger wie jedem anderen Stabsarzt eine Verwendung im administrativen Bereich zumutbar. Solche Stellen stünden auch für Stabsärzte zur Verfügung. Allerdings müsse ein Stabsarzt, der in Friedenszeiten dienstfähig sei, dies auch im Verteidigungsfall sein. Deshalb wäre der Kläger dienstunfähig, wenn er auch bei administrativer Verwendung im Verteidigungsfall eine ABC-Schutzausrüstung tragen müsse und ihm dies wegen der gesundheitlichen Auswirkungen nicht zugemutet werden könnte. Hiervon sei jedoch nicht auszugehen. Nach den Angaben der Beklagten werde vom Kläger bei den allein möglichen administrativen Verwendungen das Tragen einer ABC-Schutzausrüstung zum Zweck der Erfüllung des Verteidigungsauftrags der Streitkräfte nicht gefordert. Vielmehr erhalte der Kläger von seinem Vorgesetzten eine entsprechende Befreiung, wie dies bei Fehlsichtigkeit auch hinsichtlich der Schießfertigkeit der Fall sein könne. Die Möglichkeit einer Befreiung stehe in Einklang mit den Dienstvorschriften der Bundeswehr.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 13.03.2014
Quelle: Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz/ra-online
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