Dokument-Nr. 15398
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- DAR 2013, 217Zeitschrift: Deutsches Autorecht (DAR), Jahrgang: 2013, Seite: 217
- K&R 2013, 271Zeitschrift: Kommunikation & Recht (K&R), Jahrgang: 2013, Seite: 271
- MMR 2013, 333Zeitschrift: Multimedia und Recht (MMR), Jahrgang: 2013, Seite: 333
- NStZ 2013, 736Neue Zeitschrift für Strafrecht (NStZ), Jahrgang: 2013, Seite: 736
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- Bußgeld: Wegdrücken eines Handyanrufes während der Autofahrt gilt bereits als "Benutzung"Oberlandesgericht Köln, Beschluss09.02.2012, III-1 RBs 39/12
Oberlandesgericht Hamm Beschluss18.02.2013
Nutzung des Mobiltelefons als Navigationshilfe verbotenGeldbuße wegen Verstoßes gemäß § 23 Abs. 1a StVO rechtmäßig
Ein Mobiltelefon darf beim Autofahren auch dann nicht aufgenommen oder festgehalten werden, wenn es nur als Navigationshilfe benutzt wird. Das hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden.
Dem vorzuliegenden Fall liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Der 29jährige Betroffene aus Holzwickede hatte während einer Fahrt in Essen mit seinem Pkw ein Mobiltelefon in der Hand gehalten und auf dieses getippt, um es als Navigationsgerät zu nutzen. Dabei hatte er eine neben ihm befindliche Polizeistreife nicht bemerkt. Gegen die vom Amtsgericht gegen ihn wegen Verstoßes gegen § 23 Abs. 1a Straßenverkehrsordnung (StVO) ausgeurteilte Geldbuße von 40 Euro hatte er u.a. eingewandt, das Verbot dieser Vorschrift erfasse nicht die Benutzung des Mobiltelefons als Navigationshilfe.
Autofahrer müssen beide Hände für die Fahraufgabe zur Verfügung haben
Das Oberlandesgericht Hamm hat die Bußgeldentscheidung des Amtsgerichts Essen bestätigt. Das Amtsgericht habe rechtsfehlerfrei festgestellt, dass der Betroffene sein Mobiltelefon während der Fahrt in der rechten Hand vor sein Gesicht gehalten und dabei zugleich getippt habe. Auch wenn er mit dem Gerät nicht telefoniert, sondern dieses nur als Navigationsgerät genutzt habe, sei dies eine gemäß § 23 Abs. 1a StVO verbotene „Benutzung“. Eine solche liege in jeder bestimmungsgemäßen Bedienung des Geräts, mithin auch in dem Abruf von Navigationsdaten. Nach dem Willen des Gesetzgebers solle die Vorschrift des § 23 Abs. 1a StVO gewährleisten, dass der Fahrzeugführer beide Hände frei habe, um die „Fahraufgabe“ zu bewältigen, während er ein Mobiltelefon benutze. Deswegen sei jegliche Nutzung des Geräts untersagt, soweit das Mobiltelefon in der Hand gehalten werde, weil der Fahrzeugführer dann nicht beide Hände für die Fahraufgabe zur Verfügung habe.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 08.03.2013
Quelle: Oberlandesgericht Hamm/ra-online
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