Dokument-Nr. 13953
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- NJW-RR 2012, 1295Zeitschrift: NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht (NJW-RR), Jahrgang: 2012, Seite: 1295
- NZM 2012, 727Neue Zeitschrift für Miet- und Wohnungsrecht (NZM), Jahrgang: 2012, Seite: 727
- Landgericht Zwickau, Urteil30.12.2011, 4 O 87/10
- Kammergericht: „Thor-Steinar“-Mietprozess durch Vergleich beendetKammergericht Berlin, Vergleich22.09.2011, 12 U 5/11
- "Thor Steinar": Gewerberaummieter muss Vermieter vor Anmietung über außergewöhnliche Umstände aufklären, die für den Vermieter von Bedeutung sindBundesgerichtshof, Urteil11.08.2010, XII ZR 123/09
- Ladenmieter muss vor Anmietung den Vermieter über Verkauf von "Thor Steinar"-Bekleidung informierenBundesgerichtshof, Urteil11.08.2010, XII ZR 192/08
Oberlandesgericht Dresden Beschluss27.07.2012
"Thor Steinar" - Mietinteressentin eines Ladenlokals hat Aufklärungspflicht gegenüber dem VermieterMieterin muss wegen Vertragsverletzung Ladenlokal räumen
Wenn eine Mietinteressentin beabsichtigt ausschließlich die Marke "Thor Steinar" im angemieteten Ladenlokal zu verkaufen, so ist sie verpflichtet, dies dem Vermieter vor Vertragsschluss mitzuteilen. Dies hat das Oberlandesgericht Dresden entschieden.
Im vorliegenden Fall hatte sich eine Mieterin gegen ein Urteil des Landgerichts Zwickau gewandt, mit dem sie verpflichtet worden war, ihr Ladenlokal im Einkaufscenter »Die Kolonnaden« in Plauen zu räumen, in dem sie ausschließlich Textilien der Marke »Thor Steinar« verkauft. Das Oberlandesgericht hat die Berufung abgewiesen.
Fristlose Kündigung wegen vorvertraglicher Aufklärungspflichtverletzung
Nach Ansicht des Senats war die klagende Vermieterin berechtigt, den Mietvertrag fristlos zu kündigen, weil die beklagte Mieterin eine ihr obliegende vorvertragliche Aufklärungspflicht verletzt hätte. Die Beklagte hätte die Vermieterin vor Vertragsschluss darüber aufklären müssen, welchen Stellenwert die Textilien der Marke »Thor Steinar« im Ladenlokal einnehmen sollten, da ihr deren Bedenken betreffend den Verkauf von Textilien dieser Marke bekannt waren. Es hätte der Beklagten daher oblegen, die Klägerin auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass im Ladengeschäft Textilien der Marke »Thor Steinar« nicht nur unter einer Vielzahl von angebotenen Marken sondern ausschließlich angeboten werden würden (vgl. auch BGH, Urteil v. 11.08.2010 - XII ZR 123/09 -).
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 13.08.2012
Quelle: Oberlandesgericht Dresden/ ra-online
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