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Bundesfinanzhof Urteil18.02.2009

Popkorn und Nachos im Kino unterliegen ermäßigtem Umsatz­steu­ersatzErwärmen von Speisen erlaubt nicht Beurteilung als sonstige Leistung zum Regelsteuersatz

Die Abgabe von zuvor erwärmten Popcorn und Nachos in einem Kino kann nicht als eine dem Regelsteuersatz unterliegende sonstige Leistung beurteit werden. Dies entschied der Bundesfinanzhof.

Der Bundesfinanzhof hatte sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die Abgabe von zuvor für die Kinobesuche erwärmten Popcorn und Nachos als eine dem Regelsteuersatz unterliegende sonstige Leistung (vgl. § 3 Abs. 9 des Umsatz­steu­er­ge­setzes UStG) zu beurteilen ist, oder ob es sich lediglich um eine Lieferung von Nahrungsmitteln handelt, die nach § 12 Abs. 2 Nr. 1 UStG in Verbindung mit der auf bestimmte Positionen des Zolltarifs verweisenden Anlage hierzu dem ermäßigten Steuersatz unterliegt.

Die Revision des Finanzamts hatte keinen Erfolg. Allein das Erwärmen der Speisen erlaube noch nicht die Beurteilung als sonstige Leistung, wenn keine zusätzlichen Dienst­leis­tungs­elemente wie z.B. das Zurver­fü­gung­s­tellen von Verzehr­mög­lich­keiten hinzukämen.

Quelle: ra-online, Pressemitteilung Nr. 67/09 des BFH vom 05.08.2009

der Leitsatz

UStG 2005 § 12 Abs. 2 Nr. 1

Richtlinie 77/388/EWG Art. 12 Abs. 3, Anhang H Nr. 1

1. Die Aufbereitung von Lebensmitteln zu einem bestimmten Zeitpunkt in einen verzehrfertigen Gegenstand ist nicht notwendig mit ihrer Vermarktung verbunden und deshalb bei der für die Abgrenzung von Dienst­leis­tungen und Lieferungen erforderlichen Gesamt­be­trachtung dem Dienst­leis­tungs­bereich zuzurechnen.

2. Ein qualitatives Überwiegen der Dienst­leis­tungen setzt über die Aufbereitung von Lebensmitteln hinaus wenigstens ein weiteres Dienst­leis­tungs­element - wie z.B. das Zurver­fü­gung­s­tellen von Verzehr­mög­lich­keiten - voraus.

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