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Dokument-Nr. 17358

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Urteil12.12.2013Bundesarbeitsgericht8 AZR 838/12
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • NJW 2014, 2061Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2014, Seite: 2061
Für Details Fundstelle bitte Anklicken!
Vorinstanz:
  • Sächsisches Landesarbeitsgericht, Urteil27.04.2012, 3 Sa 129/12
ergänzende Informationen

Bundesarbeitsgericht Urteil12.12.2013

Arbeitnehmerin erhält Entschädigung wegen diskri­mi­nie­render Kündigung aufgrund ihrer SchwangerschaftKündigung unter Verstoß gegen das Mutter­schutz­gesetz stellt Benachteiligung wegen des Geschlechts dar

Wird unter Verstoß gegen das Mutter­schutz­gesetz einer schwangeren Arbeitnehmerin eine Kündigung erklärt, stellt dies eine Benachteiligung wegen des Geschlechts dar und kann einen Anspruch auf Entschädigung auslösen. Dies entschied das Bundes­arbeits­gericht.

Die Klägerin des zugrunde liegenden Streitfalls sieht sich aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert. Im Kleinbetrieb ihrer Arbeitgeberin galt zwar nicht das Kündi­gungs­schutz­gesetz, für die schwangere Klägerin bestand jedoch der besondere Kündi­gungs­schutz des § 9 MuSchG. Anfang Juli 2011 wurde aus medizinischen Gründen zudem ein Beschäf­ti­gungs­verbot nach § 3 Abs. 1 MuSchG für die Klägerin ausgesprochen. Dem Ansinnen der Beklagten, dieses Beschäf­ti­gungs­verbot nicht zu beachten, widersetzte sich die Klägerin. Am 14. Juli 2011 wurde festgestellt, dass ihr ungeborenes Kind nicht überlebt hatte. Für den damit notwendig gewordenen Eingriff wurde die Klägerin auf den 15. Juli 2011 ins Krankenhaus einbestellt. Sie unterrichtete die Beklagte von dieser Entwicklung noch am 14. Juli 2011 und fügte hinzu, dass sie nach der Genesung einem Beschäf­ti­gungs­verbot nicht mehr unterliegen werde. Die Beklagte sprach umgehend eine fristgemäße Kündigung aus und warf diese noch am 14. Juli in den Briefkasten der Klägerin. Dort entnahm sie die Klägerin nach ihrer Rückkehr aus dem Krankenhaus am 16. Juli 2011.

Angestellte wurde wegen Schwangerschaft ungünstiger behandelt und daher wegen ihres Geschlechtes benachteiligt

Das Bundes­a­r­beits­gericht hat die Entscheidung des Landes­a­r­beits­ge­richts, das der Klägerin eine Entschädigung in Höhe von 3.000 Euro zugesprochen hatte, bestätigt. Die Klägerin wurde wegen ihrer Schwangerschaft von der Beklagten ungünstiger behandelt und daher wegen ihres Geschlechtes benachteiligt, § 3 Abs. 1 Satz 2 des Allgemeinen Gleich­be­hand­lungs­ge­setzes (AGG) in Verbindung mit § 1 AGG. Dies ergibt sich schon aus dem Verstoß der Beklagten gegen das Mutter­schutz­gesetz. Da Mutter und totes Kind noch nicht getrennt waren, bestand noch die Schwangerschaft im Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung. Auch der Versuch, die Klägerin zum Ignorieren des Beschäf­ti­gungs­verbotes zu bewegen und der Ausspruch der Kündigung noch vor der künstlich einzuleitenden Fehlgeburt indizieren die ungünstigere Behandlung der Klägerin wegen ihrer Schwangerschaft. Der besondere, durch § 3 Abs. 1 AGG betonte Schutz der schwangeren Frau vor Benach­tei­li­gungen führt jedenfalls in einem Fall wie dem vorliegenden auch zu einem Entschä­di­gungs­an­spruch nach § 15 Abs. 2 AGG. Dies ist unabhängig von der Frage zu sehen, ob und inwieweit Kündigungen auch nach den Bestimmungen des AGG zum Schutz vor Diskri­mi­nie­rungen zu beurteilen sind.

Quelle: Bundesarbeitsgericht/ra-online

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