18.10.2024
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Bundesarbeitsgericht Urteil20.10.2016

Fristlose Kündigung eines LKW-Fahrers wegen Drogenkonsums gerechtfertigtZeitpunkt des Drogenkonsums unerheblich

Ein Berufs­kraft­fahrer seine Fahrtüchtigkeit nicht durch die Einnahme von Substanzen wie Amphetamin oder Methamphetamin ("Crystal Meth") gefährden darf. Ein Verstoß gegen diese Verpflichtung kann die außer­or­dentliche Kündigung seines Arbeits­verhältnisses rechtfertigen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Droge vor oder während der Arbeitszeit konsumiert wurde. Dies geht aus einer Entscheidung des Bundes­arbeits­gerichts hervor.

Dem Verfahren lag folgender Sachverhalt zugrunde: Der als LKW-Fahrer beschäftigte Kläger nahm am Samstag, dem 11. Oktober 2014, im privaten Umfeld Amphetamin und Methamphetamin ein. Ab dem darauf folgenden Montag erbrachte er wieder seine Arbeitsleistung. Anlässlich einer polizeilichen Kontrolle am 14. Oktober 2014 wurde der Drogenkonsum festgestellt. Dies veranlasste den Arbeitgeber zu einer fristlosen Kündigung des Arbeits­ver­hält­nisses. Mit seiner Klage wendet sich der Kläger gegen diese Kündigung. Es hätten keine Anhaltspunkte für eine tatsächliche Fahrun­tüch­tigkeit bestanden.

BAG erklärt Kündigung für rechtmäßig

Die Vorinstanzen haben die außer­or­dentliche Kündigung für unwirksam gehalten. Die hiergegen gerichtete Revision des Arbeitgebers hatte vor dem Bundes­a­r­beits­gericht Erfolg und führte zur Abweisung der Klage. Das Landes­a­r­beits­gericht hat bei der vorzunehmenden Inter­es­se­n­ab­wägung die sich aus der Einnahme von Amphetamin und Methamphetamin für die Tätigkeit eines Berufs­kraft­fahrers typischerweise ergebenden Gefahren nicht hinreichend gewürdigt. Ob die Fahrtüchtigkeit des Klägers bei den ab dem 13. Oktober 2014 durchgeführten Fahrten konkret beeinträchtigt war und deshalb eine erhöhte Gefahr im Straßenverkehr bestand, ist unerheblich.

Quelle: Bundesarbeitsgericht/ra-online

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