Amtsgericht Leonberg Urteil27.12.2018
Vermieter schuldet 24-stündige Versorgung mit WarmwasserWassertemperatur muss mindestens 40 °C erreichen
Der Vermieter einer Wohnung schuldet eine 24-stündige Versorgung mit Warmwasser. Dabei muss die Wassertemperatur mindestens 40 °C erreichen. Dies hat das Amtsgericht Leonberg entschieden.
In dem zugrunde liegenden Fall klagte die Mieterin einer Wohnung im Jahr 2018 vor dem Amtsgericht Leonberg darauf, dass das Leitungswasser auch in der Nachtzeit so weit erwärmt wird, dass ein Duschen oder Baden möglich ist. Hintergrund der Klage war, dass die Vermieterin eine Nachtabsenkung an der Heizung vornahm. Dies führte dazu, dass abends ab etwa 22 Uhr die Wassertemperatur abnahm und morgens um 6.30 Uhr das Wasser nur lauwarm war.
Anspruch auf Warmwasserversorgung rund um die Uhr
Das Amtsgericht Leonberg entschied zu Gunsten der Mieterin. Sie habe einen Anspruch darauf, dass auch während der Nachtzeit das Leitungswasser mindestens soweit erwärmt wird, dass eine Wassertemperatur von 40 °C erreicht wird. Der Vermieter dürfe die Temperatur des Warmwassers in den Nachtstunden nicht eigenmächtig absenken. Der Vermieter sei verpflichtet, die Versorgung mit Warmwasser rund um die Uhr aufrechtzuerhalten. Etwas anderes gelte, wenn sämtliche Mieter mit einer Absenkung des Temperatur einverstanden sind.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 05.09.2022
Quelle: Amtsgericht Leonberg, ra-online (zt/WuM 2022, 477/rb)