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Amtsgericht Berlin-Tempelhof-Kreuzberg Urteil19.10.2015

Sechs- bis achtmal Stoßlüften zur Vermeidung von Schimmelbildung für Wohnungsmieter unzumutbarLüftungspflicht beschränkt sich auf lediglich dreimal tägliches Stoßlüften

Muss ein Wohnungsmieter sechs- bis achtmal am Tag stoßlüften, um eine Schimmelbildung zu vermeiden, so widerspricht dies dem üblichen Mietgebrauch. Zumutbar ist lediglich ein dreimaliges Stoßlüften pro Tag. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Berlin-Tempelhof-Kreuzberg hervor.

In dem zugrunde liegenden Fall beschwerte sich ein Mieter im März 2012 über Schimmel in seiner Wohnung. Er verlangte von der Vermieterin die Beseitigung des Mangels. Zudem beanspruchte er eine Mietminderung. Die Vermieterin vertrat die Meinung, dass der Mieter unzureichend gelüftet habe und weigerte sich daher den Schimmel zu beseitigen oder ein Minderungsrecht anzuerkennen. Nach Ausführungen eines Sachver­ständigen sei baubedingt ein sechs- bis achtmaliges Stoßlüften pro Tag erforderlich gewesen, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Der Fall kam schließlich vor Gericht.

Anspruch auf Mangel­be­sei­tigung und Recht zur Mietminderung

Das Amtsgericht Berlin-Tempelhof-Kreuzberg entschied zu Gunsten des Mieters. Ihm habe ein Anspruch auf Beseitigung des Mangels gemäß § 535 Abs. 1 BGB zugestanden. Zudem habe nach § 536 Abs. 1 BGB ein Recht zur Mietminderung in Höhe von 10 % der Bruttowarmmiete bestanden. Denn der Schimmel habe einen Mangel der vertragsgemäßen Nutzung der Wohnung dargestellt.

Sechs- bis achtmaliges Stoßlüften zur Vermeidung von Schimmelbildung unzumutbar

Einem Mieter sei nach Ansicht des Amtsgerichts nicht zumutbar, sechs bis achtmal am Tag stoß zu lüften. Von einem Mieter könne lediglich verlangt werden, dass er bis zu dreimal am Tag lüftet und zwar morgens, am frühen Abend und kurz vor dem Schlafengehen. Jegliches darüber hinaus gehende Lüftungs­er­for­dernis entspreche nicht dem üblichen Mietgebrauch. Es sei Aufgabe des Vermieters dem Mieter ein vertrags­ge­rechtes Wohnen zu ermöglichen und damit ein Raumklima zu schaffen, in dem es ausreiche, die Wohnung dreimal täglich zu lüften.

Quelle: Amtsgricht Berlin-Tempelhof-Kreuzberg, ra-online (zt/WuM 2016, 170/rb)

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