Dokument-Nr. 34345
Permalink https://urteile.news/
- GE 2024, 647Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft (GE), Jahrgang: 2024, Seite: 647
- Unerwünschter Besuch der Nachbarskatze: Mieter hat gegenüber Vermieter Anspruch auf Vermeidung der KatzenbelästigungAmtsgericht Potsdam, Urteil19.06.2014, 26 C 492/13
- Urinieren lassen der Katzen im Treppenhaus rechtfertigt fristlose Kündigung des MietersAmtsgericht Brandenburg a. d. Havel, Urteil11.12.2023, 30 C 86/23
Amtsgericht Berlin-Spandau Urteil18.10.2023
Zumutbarer Katzenlärm in hellhörigem HausTrittschallschutz entspricht Standard zur Zeit der Errichtung des Hauses
Entspricht der Trittschallschutz in einer Wohnung den Anforderungen zum Zeitpunkt der Errichtung des Hauses, so ist Katzenlärm grundsätzlich als sozialadäquat hinzunehmen. Dies hat das Amtsgericht Berlin-Spandau entschieden.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im Jahr 2022 erhob die Mieterin einer Wohnung vor dem Amtsgericht Berlin-Spandau Klage gegen die Vermieterin. Die Mieterin beschwerte sich über Katzenlärm zur Nachtzeit aus der über ihr liegenden Wohnung. Es sei minutenlanges Jagen und Galoppieren zu hören. Zudem poltern Gegenstände zu Boden. Der alleinstehende Nachbar hielt in seiner 50 qm großen Wohnung zwei Katzen. Zudem handelte es sich um hellhöriges Haus, bei dem der Trittschallschutz aber den Anforderungen zum Zeitpunkt der Errichtung des Hauses entsprach.
Kein Anspruch auf Mängelbeseitigung oder Mietminderung wegen Katzenlärms
Das Amtsgericht Berlin-Spandau entschied gegen die Klägerin. Ihr stehe weder ein Anspruch auf Mängelbeseitigung noch auf Mietminderung zu. Denn der Katzenlärm stelle keinen Mietmangel dar. Er sei als üblich hinzunehmen. Komme es zu Geräuschen, weil Gegenstände in einer Wohnung herunterfallen oder Katzen herumspringen, so gehöre dies zur normalen Wohnnutzung. Zudem sei das Halten von zwei Katzen in einem Singlehaushalt in einer 50 qm großen Wohnung gerade in einer Großstadt wie Berlin sozialadäquat.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 06.09.2024
Quelle: Amtsgericht Berlin-Spandau, ra-online (zt/GE 2024, 647/rb)
Urteile sind im Originaltext meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst urteile.news alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.
Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/Urteil34345
Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.