Amtsgericht Arolsen Urteil08.03.2007
Katzenallergie: Katze kein Grund für MietminderungSubjektive Überempfindlichkeiten bleiben bei der Mangelbeurteilung außer Betracht
Ein in einem Mehrparteienmiethaus wohnender Mieter kann die Miete nicht deshalb mindern, weil er unter einer Katzenallergie leidet. Eine Katze stellt keinen Mietmangel dar. Dies hat das Amtsgericht Arolsen entschieden.
Im zugrunde liegenden Fall minderte ein Mieter die Miete mit der Begründung, er sei gegen Katzen allergisch. Der Vermieter klagte vor dem Amtsgericht Arolsen auf volle Mietzahlung.
Katze kein Mangel
Das Gericht gab dem Vermieter recht. Der Mieter habe keinen Anspruch auf Minderung. Eine Katze stelle keinen Mangel i. S. d. § 536 BGB dar. In einem Mehrfamilienhaus müssten einzelne Mieter damit rechnen, dass anderen Mietern die Tierhaltung erlaubt werde. Bei der Bestimmung des Mangelbegriffs blieben subjektive Überempfindlichkeiten außer Betracht.
Kein Anspruch auf katzenfreies Haus
Auch habe der Mieter keinen Anspruch gegen den Vermieter, dass dieser das Haus katzenfrei mache.
Zur Sollbeschaffenheit eines Hauses gehöre nicht, dass dieses katzenfrei sei. Das folgerte das Amtsgericht aus dem Mangelbegriff im Mietrecht. Der Mangelbegriff sei standardisiert, so dass die Katzenbehaftetheit des Hauses nicht im Verhältnis zu einem Nichtallergiker mangelfrei und im Verhältnis zum einem Katzenallergiker mangelhaft sein könne. Ohnehin seien subjektive Überempfindlichkeiten bei der Bestimmung der Mangelhaftigkeit außer Betracht zu lassen.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 27.06.2007
Quelle: ra-online (pt)