21.11.2024
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Verwaltungsgericht Stuttgart Beschluss18.02.2009

"Charakterlich ungeeignet": Erotik-Tänzerin darf keine Polizistin werden - Behörde lehnt Bewerbung abTable-Dancing-Fotos rechtfertigen die Ablehnung einer Bewerberin für den Polizeidienst

Eine Frau, die als Erotik-Tänzerin jobbt und davon Bilder ins Internet stellt, kann sie nicht Polizistin werden. Dies hat das Verwal­tungs­gericht Stuttgart entschieden und den Eilantrag einer Bewerberin für den Polizei­voll­zugs­dienst zum Frühjahr 2009 gegen das vom Bereit­schafts­po­li­zei­prä­sidium Baden-Württemberg vertretene Land auf zügige Fortsetzung ihres Bewer­bungs­ver­fahrens abgelehnt.

Nach Auffassung der 9. Kammer des Verwal­tungs­ge­richts hat das Bereit­schafts­po­li­zei­prä­sidium das Bewer­bungs­ver­fahren zu Recht abgebrochen. Denn es bestünden Zweifel an der charakterlichen Eignung der Bewerberin. Dem Bereit­schafts­po­li­zei­prä­sidium seien nämlich anonym Auszüge aus einem Internet-Forum mit über einer Million Nutzern zugeleitet worden. Dort habe sich die Bewerberin noch während des Auswahl­ver­fahrens schon als Polizei­meis­ter­an­wärterin bezeichnet und Fotos eingestellt gehabt, die jedenfalls wie "Table-Dancing" vor Publikum wirkten. Der Vortrag der Bewerberin, dass diese Fotos inzwischen gelöscht seien, auch habe sie nur in der einen Bar bedient und in Stiefeln und Bikini zum Amüsement der z.T. auch jugendlichen Gäste getanzt, ändere daran nichts.

Zweifel an der charakterlichen Eignung

Die Zweifel an der charakterlichen Eignung der Bewerberin würden sich aus die für viele Internetnutzer einsehbare Verknüpfung zwischen einer (auch nur künftigen) Tätigkeit bei der Polizei und ihren Aktivitäten als "Table-Dancerin" ergeben. Denn diese Verknüpfung lasse vermuten, dass sich die Bewerberin durch die Angabe der (künftigen) Berufstätigkeit einen stärkeren Zulauf bei ihrem Job als Kellnerin versprochen habe, worin ein merkwürdiges Verständnis des Verhältnisses von Beamtenstatus zu etwaigen Neben­tä­tig­keiten liegen dürfte. Auch sei inzwischen ein Ermitt­lungs­ver­fahren gegen sie wegen des Verdachts des Missbrauchs von Dienst­be­zeich­nungen anhängig.

Quelle: ra-online, Pressemitteilung des VG Stuttgart vom 23.02.2009

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