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Verwaltungsgericht Neustadt Urteil19.07.2010

VG Neustadt: Kein Anscheinsbeweis für Zeckenbiss während DienstzeitNicht jeder der Wälder oder Gebüsche durchstreift, wird von Zecken befallen

Wer sich als Beamter einen Zeckenbiss zuzieht, der muss belegen können, dass es während der Dienstzeit geschehen ist.

Das Verwal­tungs­gericht Neustadt hat die Klage eines Polizeibeamten abgewiesen, der die Anerkennung eines Zeckenbisses als Dienstunfall begehrt hatte.

Kläger sollte Wald nach Betäu­bungs­mitteln durchsuchen

In den Morgenstunden des 11.07.2008 erhielt er den Auftrag, einen Autobahn­pa­rkplatz mit angrenzendem Wald mit zum Teil zwei bis drei Meter hohen Büschen nach Betäu­bungs­mitteln zu durchsuchen. Die Absuchaktion dauerte etwa von 2 Uhr bis 4.30 Uhr. Gegen 11 Uhr stellte er fest, dass sich eine Zecke an seinem linken Oberschenkel festgebissen hatte. Diese ließ er noch am selben Trag von seinem Hausarzt entfernen.

Kein berufsbedingt gesteigertes Risiko

Seinen Antrag auf Anerkennung des Zeckenbisses als Dienstunfall lehnte der Beklagte ab, weil nicht feststellbar sei, dass die Zecke den Kläger während des dienstlichen Einsatzes und nicht schon vorher im privaten Lebensbereich befallen habe. Außerdem bestehe in seinem Fall kein berufsbedingt gesteigertes Risiko eines Zeckenbisses. Dagegen argumentierte der Kläger, dass er sich die Zecke mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit während des dienstlichen Einsatzes am 11.07.2008 zugezogen habe. Vor dem Dienstbeginn habe er keine Zecke an seinem Körper festgestellt und in den Tagen vor dem Einsatz habe er sich in seiner Freizeit nicht im Wald oder Gebüsch oder auf einer Wiese aufgehalten. Auch sein Hausarzt habe in einem Attest bestätigt, dass es sich um einen frischen Zeckenbiss gehandelt habe.

Kläger hielt sich vorher auf Terrasse der Eltern auf

Das Verwal­tungs­gericht Neustadt hat die Klage des Beamten abgewiesen. Grundsätzlich könne zwar ein Zeckenbiss als Dienstunfall anerkannt werden, dies setze aber unter anderem voraus, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit feststehe, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort die Zecke den Beamten befallen habe. Es sei bekannt, dass Zecken einige Zeit auf der Haut oder in der Kleidung verweilen können, ohne zuzubeißen. In der mündlichen Verhandlung habe der Kläger eingeräumt, sich an den Tagen vor dem Einsatz auf der Terrasse des elterlichen Gartens aufgehalten zu haben. Deshalb bestehe, so das Gericht, eine nicht nur theoretische Möglichkeit, dass er sich die Zecke bereits dort im privaten Lebensbereich zugezogen habe. Nach den Zeitangaben des Hausarztes könne die Zecke auch schon vor Beginn der Absuchaktion am 11.07.2008 zugebissen haben. Auf einen Anscheinsbeweis könne sich der Kläger nicht berufen, weil es keinen Erfah­rungs­grundsatz gebe, dass jedermann, der Wälder oder Gebüsche durchstreife, von einer Zecke befallen werden.

Quelle: Verwaltungsgericht Neustadt/ ra-online

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