18.10.2024
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Dokument-Nr. 9113

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Verwaltungsgericht Berlin Beschluss22.01.2010

Schutz des Kindeswohls – VG Berlin erklärt Schließung eines privaten Kindergartens für zulässigBetreuung von Kindern muss durch fachlich und persönlich geeignete Kräfte gesichert sein

Ist das Wohl der Kinder in einem Kindergarten gefährdet und der Träger der Einrichtung nicht bereit oder in der Lage, diese Gefährdung abzuwenden, muss die Einrichtung geschlossen werden. Dies entschied das Verwal­tungs­gericht Berlin und bestätigte damit die gegenüber einem privaten Kindergarten im Bezirk Berlin-Mitte ergangene Schlie­ßungs­ver­fügung.

Ab Mitte 2007 waren bei der Senats­ver­waltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Hinweise auf verschiedene wirtschaftliche und pädagogische Probleme des Kindergartens eingegangen. Die Behörde widerrief daraufhin die Betrie­bs­er­laubnis und ordnete in einem weiteren Bescheid die Schließung der Einrichtung zum 30. Januar 2010 an.

Betreuung und Erziehung von Kindern durch ein von Spannungen und Ausein­an­der­set­zungen geprägtes Klima in den Hintergrund geraten

Das Verwal­tungs­gericht bestätigte die Verfügungen, weil von einer Kindes­wohl­ge­fährdung auszugehen sei. Die Gewährleistung des Kindeswohls setze insbesondere voraus, dass die Betreuung durch geeignete Kräfte gesichert sei; dabei komme es auf die fachliche und persönliche Eignung aller Mitarbeiter der Einrichtung an. Das Wohl der Kinder sei nicht gewährleistet, wenn in der Einrichtung ein durch Spannungen und Ausein­an­der­set­zungen geprägtes Klima vorherrsche, das den eigentlichen Zweck der Betreuung und Erziehung in den Hintergrund treten lasse. Für den Zeitraum von mindestens zwei Jahren seien in der Einrichtung aber Spannungen und Arbeits­be­din­gungen entstanden, die den eigentlichen Zweck der Betreuung und Erziehung der Kinder in den Hintergrund hätten treten lassen. Es komme angesichts dessen nicht darauf an, ob bei den einzelnen Kindern konkrete Schäden oder rückläufige bzw. stagnierende Entwicklungen festzustellen seien. Der Antragsteller sei auch nicht bereit oder in der Lage, die Gefährdung abzuwenden. Er habe gegen die in einem im September 2009 ergangenen Bescheid erteilten Auflagen verstoßen, mit denen der ehemalige Vorstands­vor­sitzende des Vereins vom Kindergarten ferngehalten werden sollte.

Quelle: ra-online, VG Berlin

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