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Sie sehen einen Schreibtisch mit verschiedenen Schreibutensilien, sowie einen Holzstempel auf einem Stempelkissen.

Dokument-Nr. 30711

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Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen Beschluss27.07.2021

Keine Pflicht des Rettung­s­as­sis­tenten zur Fortbildung zum Notfa­ll­sa­nitäterKein Eilrechtsschutz gegen Anordnung zur Fortbildung zum Notfa­ll­sa­nitäter

Zwar kann ein Rettung­s­as­sistent nicht dazu verpflichtet werden, eine Fortbildung zum Notfa­ll­sa­nitäter zu absolvieren. Gegen die Anordnung einer solchen Fortbildung besteht aber kein Eilrechtsschutz. Dies hat das Ober­verwaltungs­gericht Nordrhein-Westfalen entschieden.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Ein bei der Feuerwehr beschäftigter Rettungsassistent sollte im August und September 2021 eine Fortbildung zum Notfallsanitäter absolvieren. Die Fortbildung sollte drei Wochen andauern und von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr in Wohn- und Dienstnähe des Rettung­s­as­sis­tenten stattfinden. Der Rettung­s­as­sistent verweigerte die Fortbildung. Er führte Gewissengründen an. Er sehe sich den Aufgaben eines Notfa­ll­sa­ni­täters nicht gewachsen und könne die damit verbundene Verantwortung nicht übernehmen. Er erhob daher Klage und beantragte Eilrechtsschutz gegen die Anordnung zur Fortbildung. Das Verwal­tungs­gericht Köln lehnte den Antrag auf Eilrechtsschutz ab. Dagegen richtete sich die Beschwerde des Rettung­s­as­sis­tenten.

Zweifel an Pflicht zur Fortbildung zum Notfa­ll­sa­nitäter

Das Oberver­wal­tungs­gericht Nordrhein-Westfalen hielt zwar das Bestehen einer Pflicht zur Fortbildung zum Notfa­ll­sa­nitäter für zweifelhaft. Denn die Anordnung zu Fort- und Ausbil­dungs­pflicht sei nur rechtmäßig, wenn sie sich in Grenzen der dem Beamten obliegenden Fortbil­dungs­pflicht halte. Daran bestehen hier Bedenken, da die Ausbildung zum Notfa­ll­sa­nitäter und die Ausbildung zum Rettung­s­as­sis­tenten sich hinsichtlich der Ausbil­dungsdauer und -ziele wesentlich voneinander unterscheiden.

Kein Eilrechtsschutz gegen Anordnung zur Fortbildung zum Notfa­ll­sa­nitäter

Das Oberver­wal­tungs­gericht lehnte den Eilrechts­schutz­antrag dennoch ab. Der Rettung­s­as­sistent hätte nämlich glaubhaft machen müssen, dass ihm ohne die Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes schwere und unzumutbare, anders nicht abwendbare Nachteile entstehen, zu deren nachträgliche Beseitigung die Entscheidung in der Hauptsache nicht mehr in der Lage wäre. Eine solche Sachlage sei hier nicht gegeben.

Keine Unzumutbarkeit der Fortbildung

Dem Rettung­s­as­sis­tenten werden mit der Fortbildung nach Ansicht des Oberver­wal­tungs­ge­richts nichts Unzumutbares abverlangt. Die Teilnahme an dem Lehrgang sei für ihn weder in zeitlicher noch in anderer Hinsicht mit erheblichen Nachteilen verbunden. Zudem sei mit der Fortbildung nicht die Verpflichtung verbunden, als Notfa­ll­sa­nitäter tätig zu werden. Zwar könne die Nichtteilnahme an der Fortbildung Diszi­pli­n­a­r­maß­nahmen nach sich ziehen. Jedoch sei es nicht Aufgabe des verwal­tungs­ge­richt­lichen Eilverfahrens, das Verhalten eines Beamten im Vorhinein dergestalt rechtlich abzusichern, dass ihm Schutz vor einem möglichen Diszi­pli­na­r­ver­fahren zuteil wird.

Quelle: Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, ra-online (vt/rb)

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