23.11.2024
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Oberlandesgericht Oldenburg Beschluss03.11.2009

Blutabnahme bei Alkohol­kon­trolle gegen den Willen des Kraftfahrers darf nicht ohne richterlichen Beschluss erfolgenBlut­alkohol­gutachten ohne Zustimmung des Richters nicht als Beweismittel verwertbar

Eine Blutentnahme zur Feststellung der Alkoholmenge im Blut eines Kraftfahrers gegen dessen Willen erfordert eine richterliche Anordnung. Nur wenn ein zuständiger Richter nicht zu erreichen ist, kann bei Gefahr im Verzug die Blutentnahme ausnahmsweise auch durch die Staats­an­walt­schaft oder die Polizei angeordnet werden. Dies hat das Oberlan­des­gericht Oldenburg entschieden.

Im zugrunde liegenden Fall hatte ein vom Amtsgericht wegen Trunkenheit im Verkehr verurteilter Kraftfahrer gegen das Urteil Revision beim Oberlan­des­gericht Oldenburg eingelegt. Er berief sich darauf, dass die bei ihm entnommene Blutprobe nicht als Beweismittel im Prozess gegen ihn hätte verwertet werden dürfen. Es habe keine Genehmigung eines Richters vorgelegen.

Auch bei anders lautender inner­dienst­licher Weisung darf nicht von Einholung eines richterlichen Beschlusses abgesehen werden

Die Revision des Angeklagten hatte zwar keinen Erfolg, weil in der Revisi­ons­be­gründung nichts dazu vorgetragen worden war, ob der Angeklagte mit der Blutentnahme einverstanden war. Gleichzeitig stellte das Gericht jedoch klar, dass die Polizei den Richter­vor­behalt zu beachten hat und vor der Entnahme einer Blutprobe gegen den Willen eines Verdächtigen versuchen muss, den zuständigen Richter zu erreichen. Die Polizei darf von der Einholung eines richterlichen Beschlusses nicht absehen, weil dies in einer inner­dienst­lichen Weisung allgemein so vorgesehen ist. In einem solchen Fall kann dann das Bluta­l­ko­hol­gut­achten nicht als Beweismittel verwertet werden.

Quelle: ra-online, OLG Oldenburg

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