23.11.2024
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Sie sehen eine abgedunkelte Fassade von mehreren Hochhäusern, auf der ein Schutzschild leuchtet.

Dokument-Nr. 26234

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Urteil02.11.2016Oberlandesgericht Hamm20 U 19/16
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • MDR 2017, 90Zeitschrift: Monatsschrift für Deutsches Recht (MDR), Jahrgang: 2017, Seite: 90
  • NJW 2017, 678Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2017, Seite: 678
  • NJW-RR 2017, 88Zeitschrift: NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht (NJW-RR), Jahrgang: 2017, Seite: 88
  • NZV 2017, 92Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht (NZV), Jahrgang: 2017, Seite: 92
  • VersR 2017, 151Zeitschrift für Versicherungsrecht, Haftungs- und Schadensrecht (VersR), Jahrgang: 2017, Seite: 151
  • zfs 2017, 153Zeitschrift für Schadenrecht (zfs), Jahrgang: 2017, Seite: 153
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Vorinstanz:
  • Landgericht Münster, Urteil30.11.2015, 115 O 166/14
ergänzende Informationen

Oberlandesgericht Hamm Urteil02.11.2016

Versi­che­rungs­schutz durch Teil­kasko­versicherung trotz Starts des Motors nach ÜberschwemmungKein Vorwurf der groben Fahrlässigkeit

Wird ein Fahrzeug unverschuldet überschwemmt, so besteht auch dann Versi­che­rungs­schutz durch die Teil­kasko­versicherung, wenn der Motor nach der Überschwemmung nochmals gestartet wird. Ein grob fahrlässiges Verhalten ist in dem versuchten Start des Motors nicht zu sehen. Dies hat das Oberlan­des­gericht Hamm entschieden.

In dem zugrunde liegenden Fall wurde ein Kastenwagen am Pfingst­mon­ta­gabend des Jahres 2014 im Bereich einer Unterführung in kürzester Zeit von Wasser umschlossen. Hintergrund dessen war ein Sturm mit Starkregen. Der Fahrer des Wagens musste verkehrsbedingt in der Unterführung halten. Da er das Fahrzeug nicht in Sicherheit bringen konnte, drang Wasser in den Motor, wodurch er beschädigt wurde. Der Fahrer des Wagens beanspruchte aufgrund dessen seine Teilkaskoversicherung. Diese lehnte aber eine Schadens­re­gu­lierung mit der Begründung ab, der Fahrzeugführer habe nach der Überschwemmung versucht den Motor zu starten, wodurch es zu einem Wasserschlag kam. Der Fahrzeugführer erhob schließlich Klage.

Landgericht wies Klage ab

Das Landgericht Münster wies die Klage ab. Da der Motor nach der Überschwemmung gestartet wurde, fehle es an einer unmittelbaren Beschädigung des Motors durch die Überschwemmung. Gegen diese Entscheidung legte der Kläger Berufung.

Oberlan­des­gericht bejaht Anspruch auf Versi­che­rungs­schutz

Das Oberlan­des­gericht Hamm entschied zu Gunsten des Klägers und hob daher die Entscheidung des Landgerichts auf. Dem Kläger stehe ein Anspruch auf Versi­che­rungs­schutz durch die Teilkas­ko­ver­si­cherung zu.

Unmittelbare Beschädigung des Motors durch Überschwemmung

Es sei unzutreffend, so das Oberlan­des­gericht, dass es an einer unmittelbaren Beschädigung des Motors durch die Überschwemmung fehle. Denn bereits die Überschwemmung allein habe die Reparatur des Motors erforderlich gemacht. Die Überschwemmung sei die letzte und damit unmittelbare Ursache für die Beschädigung des Motors gewesen. Ob durch den Start des Motors der Umfang des Schadens vergrößert worden sei, sei dabei unbeachtlich.

Kein grob fahrlässiges Fehlverhalten

Dem Kläger sei nach Auffassung des Oberlan­des­ge­richts auch kein grob fahrlässiges Fehlverhalten anzulasten, welches zur Kürzung oder Ausschluss der Versi­che­rungs­leistung führe.

Quelle: Oberlandesgericht Hamm, ra-online (vt/rb)

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