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Dokument-Nr. 31715

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Hinweisbeschluss13.12.2021Landgericht Stuttgart4 S 150/21
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • WuM 2022, 152Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM), Jahrgang: 2022, Seite: 152
Für Details Fundstelle bitte Anklicken!
Vorinstanz:
  • Amtsgericht Stuttgart, Urteil18.06.2021, 32 C 3664/20
ergänzende Informationen

Landgericht Stuttgart Hinweisbeschluss13.12.2021

In Rückga­be­pro­tokoll aufgelistete Mängel sind kein Anerkenntnis des Mieters zur Entstehung der Mängel während MietzeitProtokoll enthält lediglich Zustands­beschreibung

Werden in einem Rückga­be­pro­tokoll Mängel aufgelistet, so liegt darin lediglich eine Zustands­beschreibung. Damit ist kein Anerkenntnis des Mieters verbunden, dass die Mängel während der Mietzeit entstanden. Dies hat das Landgericht Stuttgart entschieden.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im Jahr 2019 vereinbarten die Parteien eines Mietvertrags über eine Wohnung in Stuttgart die Aufhebung des Mietver­hält­nisses. Bei der Übergabe der Wohnung wurde ein Rückgabeprotokoll angefertigt, in dem vorhandene Mängel aufgelistet wurden. Nachfolgend bestand Streit über die Rückzahlung der Mietkaution in Höhe von 800 €. Die Vermieter verweigerten die Auszahlung mit der Begründung, dass die Wohnung vom Mieter zu verantwortende Mängel aufweise, die behoben werden müssen. Dies belege das Rückga­be­pro­tokoll. Dem widersprach der Mieter. Er habe das Protokoll unterschrieben, da es den tatsächlichen Zustand der Wohnung beschrieb, wie er beim Einzug schon vorhanden gewesen sei. Der Mieter erhob schließlich Klage.

Amtsgericht gab Klage statt

Das Amtsgericht Stuttgart gab der Klage statt. Seiner Auffassung nach besage das Rückga­be­pro­tokoll lediglich, dass die genannten Mängel vorhanden sind, nicht aber, dass diese während der Mietzeit entstanden sind. Gegen diese Entscheidung richtete sich die Berufung der Vermieter.

Landgericht bejaht ebenfalls Anspruch auf Kauti­o­ns­rü­ck­zahlung

Das Landgericht Stuttgart bestätigte die Entscheidung des Amtsgerichts. Der Anspruch auf Kauti­o­ns­rü­ck­zahlung bestehe. Die Vermieter habe eine Beschädigung der Mietsache durch den Mieter nicht nachweisen können. Das Rückga­be­pro­tokoll stelle kein Schuld­a­n­er­kenntnis im Sinne von § 781 BGB dar.

Kein Anerkenntnis der Verant­wort­lichkeit für Mängel durch Rückga­be­pro­tokoll

Das Protokoll enthalte nur eine Zustands­be­schreibung, so das Landgericht. Aus ihm sei nicht zu entnehmen, dass der Mieter in irgendeiner Weise anerkennen wollte, dass sich dieser Zustand erst nach Überlassung der Mietsache an den Mieter einstellte. Daran ändere auch nichts die Verwendung des Wortes "Mängel" im Protokoll. Dieser Begriff sage nur aus, dass die Ist-Beschaffenheit von der Soll-Beschaffenheit abweicht. Wer dafür die Verantwortung trägt, sei dem Begriff nicht zu entnehmen.

Quelle: Landgericht Stuttgart, ra-online (zt/WuM 2022, 152/rb)

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