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18.01.2025  
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Landgericht München I Urteil02.09.2009

Krankenhaus haftet für Sprung aus dem FensterPatientin hätte nicht unbeaufsichtigt bleiben dürfen

Ein Klinikum für Psychiatrie, das eine seit Jahren an einer Psychose leidenden Patientin in einem Zimmer ohne Überwachung und mit ungesichertem Fenster unterbringt, verstößt gegen die Sorgfalts­pflichten. Wenn es hierdurch zu einem Unfall kommt, kann die Krankenkasse von dem Krankenhaus die Rückerstattung erbrachter Versi­che­rungs­leis­tungen verlangen. Dies hat das Landgericht München I entschieden.

Bei der Patientin war im Juli 2002 in besagtem Krankenhaus eine akute paranoid-hallu­zi­na­to­rische Psychose diagnostiziert worden, bei der auch eine Selbst­ge­fährdung nicht ausgeschlossen werden konnte. Wenige Tage nach ihrer Entlassung erschien die Patientin im August 2002 wieder in der Klinik, da sich ihr Zustand erneut verschlechtert hatte. Nachdem sie von einer Schwester in ein Krankenzimmer im 1. Stock der Klinik gebracht worden war, sprang die Patientin kurze Zeit später aus dem Fenster und verletzte sich schwer.

Verstoß gegen fachärztlichen Regeln psychiatrischer Kunst

Das Gericht bewertete die Umstände der Wiederaufnahme nach Anhörung eines Sachver­ständigen als Verstoß gegen die anerkannten fachärztlichen Regeln der psychiatrischen Kunst. Da die Patientin schon bei ihrer Entlassung nicht in wünschenswerter Weise wieder­her­ge­stellt war und die diagnostizierte Erkrankung stets mit einem Rest an Unbere­chen­barkeit insbesondere in Gestalt von Suizidversuchen einhergehe, sei es – so der Sachverständige – nicht ohne Risiko gewesen, die Patientin nach ihrer Wiederaufnahme gänzlich ohne Aufsicht zu lassen. Zumindest hätte sie in einem Raum mit gesicherten Fenstern untergebracht werden müssen. Der fatale Fenstersprung wäre dann mit größter Wahrschein­lichkeit verhindert worden.

Quelle: ra-online, LG München I

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