21.11.2024
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Landesarbeitsgericht München Urteil14.01.2009

Kein Anspruch auf Einsicht in Personalakte nach Ende der AnstellungRecht auf Entfernung einer zu Unrecht erteilten Abmahnung besteht ebenfalls nicht

Ein ehemaliger Arbeitnehmer hat in der Regel keinen Anspruch auf Einsicht in seine Personalakte bei seinem früheren Arbeitgeber. Das entschied das Landes­a­r­beits­gericht München.

Der Kläger war in der Zeit vom 1. Januar 2006 bis 30. Juni 2007 bei seinem Arbeitgeber als Schadens­bü­ro­leiter beschäftigt. Das Unternehmen führt Personalakten über jeden Mitarbeiter, so auch über den Büroleiter. Vor Gericht wollte der Mann seinen Arbeitgeber verpflichten, ihm Einsicht in seine Personalakte zu gewähren. Zur Begründung trug er vor, er könne auch nach dem Ende des Arbeits­ver­hält­nisses Einsicht in diese verlangen. Der Arbeitgeber habe ihm Illoyalität vorgeworfen. Deshalb müsse er anhand der Einsicht in die Personalakte erfahren können, welche Sachverhalte gemeint seien, um gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten zu können.

Ausnahmen bestehen nur, wenn Abmahnung nach Beendigung des Arbeits­ver­hält­nisses noch schaden kann

Das Gericht sah dies anders. Der Arbeitnehmer habe zwar im bestehenden Arbeitsverhältnis grundsätzlich Anspruch auf Einsichtnahme in die über ihn geführte Personalakte. Dies gelte aber nicht uneingeschränkt, wenn das Arbeits­ver­hältnis zwischen­zeitlich beendet worden sei. Die Abwägung der beiderseitigen Interessen führe nach Beendigung des Arbeits­ver­hält­nisses in der Regel zu dem Ergebnis, dass dem Arbeitnehmer ein Anspruch auf Entfernung einer zu Unrecht erteilten Abmahnung aus der Personalakte nicht mehr zustehe. Etwas anderes könne sich nur daraus ergeben, dass objektive Anhaltspunkte dafür vorlägen, dass die Abmahnung dem Arbeitnehmer auch noch nach Beendigung des Arbeits­ver­hält­nisses schaden könne, beispielsweise falls ein Zeugnis aufgrund dieser Darstellung erstellt werde oder der Arbeitgeber Dritten Auskünfte erteile. Der Kläger habe aber bereits ein wohlwollendes qualifiziertes Zeugnis erhalten, mit dessen Inhalt er einverstanden sei. Anhaltspunkte dafür, dass die Beklagte sich Dritten gegenüber über den Inhalt der Personalakte äußere oder diesen die Akte überlasse, seien nicht zu erkennen.

Quelle: ra-online, Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht

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