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Finanzgericht Münster Urteil26.11.2015

Elterngeld mindert abzugsfähige außer­ge­wöhnliche BelastungAls außer­ge­wöhnliche Belastungen abzugsfähige Beträge sind auch um Sockelbetrag des Elterngeldes zu mindern

Unterhalts­leistungen können als sogenannte außer­ge­wöhnliche Belastung zu einer Steue­r­er­mä­ßigung führen. Dabei ist nach der gesetzlichen Regelung der steuerlich abzugsfähige Betrag um eigene Einkünfte und Bezüge der unterstützten Person zu mindern. Zu solchen eigenen Einkünften gehört auch das gesamte Elterngeld, das die unterstützte Person bezieht. Dies geht aus einer Entscheidung des Finanzgerichts Münster.

Im zugrunde liegenden Streitfall zahlte der Kläger Unterhalt an seine Lebensgefährtin und Mutter seines Kindes, die Elterngeld in Höhe von rund 650 Euro monatlich bezog. In seiner Einkom­men­steu­e­r­er­klärung machte der Kläger die Unter­halts­leis­tungen als außer­ge­wöhnliche Belastungen geltend und vertrat dabei die Auffassung, dass nur die Eltern­geld­beträge, die den einkom­men­s­u­n­ab­hängigen Sockelbetrag in Höhe von 300 Euro monatlich überstiegen, zu einer Minderung der als außer­ge­wöhnliche Belastungen abzugsfähigen Beträge führten. Das Finanzamt folgte dem nicht und rechnete das gesamte Elterngeld an.

Elterngeld ist insgesamt als Einkünfteersatz ausgestaltet

Das Finanzgericht Münster wies die hiergegen erhobene Klage ab. Die als außer­ge­wöhnliche Belastungen abzugsfähigen Beträge seien nach Auffassung des Gerichts auch um den Sockelbetrag des Elterngeldes zu mindern. Hierbei handele es sich um Bezüge, die zur Bestreitung des Unterhalts der Kindesmutter bestimmt seien. Auch wenn das Elterngeld verschiedene familien- und gesell­schafts­po­li­tische Zielsetzungen verfolge, sei es insgesamt als Einkünfteersatz ausgestaltet. Dies gelte auch für den Sockelbetrag von monatlich 300 Euro.

Quelle: Finanzgericht Münster/ra-online

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