Dokument-Nr. 7441
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Finanzgericht Berlin-Brandenburg Urteil17.12.2008
Kosten der Pilotenausbildung nicht als Werbungskosten abzugsfähigVoraussetzung der Abzugsfähigkeit von Aufwendungen einer Erstausbildung ist ein Dienstverhältnis und nicht nur ein Ausbildungsverhältnis
Aufwendungen für das Absolvieren einer Flugschule mit dem Ziel, bei einer bestimmten Fluggesellschaft als Pilot beschäftigt zu werden, können steuerlich nicht als vorab entstandene Werbungskosten geltend gemacht werden.
Zwar ist es grundsätzlich möglich, Kosten, die vor Aufnahme einer Tätigkeit entstehen und der späteren Berufstätigkeit dienen, steuerlich zu berücksichtigen. Dies gilt jedoch nicht für Aufwendungen für eine erstmalige Berufsausbildung und für ein Erststudium, es sei denn, diese finden im Rahmen eines Dienstverhältnisses statt.
Richter weisen die Klage ab
Wegen dieser Regelung wies das Finanzgericht Berlin-Brandenburg die Klage eines Steuerpflichtigen ab, der eine Schulung zum Verkehrsflugzeugführer absolvierte. Die Schulungskosten wurden zum Teil von einer Fluggesellschaft und zum Teil von ihm selbst getragen, wobei die Fluggesellschaft ihm ein Darlehen in Höhe des Eigenanteils gewährte, das erst nach Beginn eines Arbeitsverhältnisses mit ihr zu verzinsen und zu tilgen war. Der Kläger war der Auffassung, dass sich daraus das Bestehen eines mit einem Dienstverhältnis gleichzusetzenden Ausbildungsverhältnisses zwischen ihm und der Fluggesellschaft ergebe. Das sahen die Richter des Finanzgerichts anders. Sie weisen darauf hin, dass Voraussetzung der Abzugsfähigkeit von Aufwendungen einer Erstausbildung ein Dienstverhältnis und nicht nur ein Ausbildungsverhältnis ist. Der Kläger hatte mit der Fluggesellschaft aber lediglich einen Darlehensvertrag über seinen Eigenanteil an den Schulungskosten geschlossen; zudem erhielt er von der Fluggesellschaft auch keine Vergütung und hatte nach Abschluss der Ausbildung keinen Anspruch auf einen Arbeitsplatz, sondern nur die Möglichkeit, sich bei ihr zu bewerben.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 12.02.2009
Quelle: ra-online, Pressemitteilung des FG Berlin-Brandenburg vom 11.02.2009
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