18.01.2025
Urteile, erschienen im Dezember 2024
  Mo Di Mi Do Fr Sa So
48       1
49 2345678
50 9101112131415
51 16171819202122
52 23242526272829
1 3031     
Urteile, erschienen im Januar 2025
  Mo Di Mi Do Fr Sa So
1   12345
2 6789101112
3 13141516171819
4 20212223242526
5 2728293031  
Unser Newsletter wird demnächst umgestellt...

Als Nachfolger des erfolgreichen Portals kostenlose-urteile.de werden wir demnächst auch dessen Newsletter übernehmen und unter dem Namen urteile.news weiter betreiben.

Solange können Sie sich noch über kostenlose-urteile.de bei unserem Newsletter anmelden. Er enthält trotz des Namens kostenlose-urteile.de alle neuen Urteilsmeldungen von urteile.news und verweist auch dahin.

Wir bitten für die Unannehmlichkeiten um ihr Verständnis.

> Anmeldung und weitere Informationen
18.01.2025  
Sie sehen das Schild des Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
ergänzende Informationen

Bundesverfassungsgericht Beschluss22.05.2009

Verfas­sungs­be­schwerde gegen Anordnung der Speicherung des "genetischen Fingerabdrucks" erfolgreichAnordnung zur Speicherung des "genetischen Fingerabdrucks" nur bei Berück­sich­tigung des Rechts auf informationelle Selbst­be­stimmung

Die Anwendung der Bestimmung des § 81 g Abs. 1 StPO, laut der Beschuldigten einer Straftat zur Identi­täts­fest­stellung Körperzellen entnommen und zur Feststellung des DNA-Identi­fi­zie­rungs­musters untersucht werden dürfen, wurde vom Bundes­ver­fas­sungs­gericht in zwei Fällen für verfas­sungs­widrig erklärt. Grundsätzlich billigte das Bundes­ver­fas­sungs­gericht jedoch die Vorschriften über den "genetischen Fingerabdruck" bei verurteilten Straftätern.

Die zwei Beschwer­de­führer waren jeweils zu Freiheits­s­trafen auf Bewährung verurteilt worden. Die Amtsgerichte hatten die Entnahme von Speichel- oder Blutproben und die Speicherung des "genetischen Fingerabdrucks" auf der Grundlage von § 81 g Abs. 1 StPO angeordnet. Die Rechtsmittel der Beschwer­de­führer blieben erfolglos. Gegen die Entscheidungen der Amts- und Landgerichte hatten die Beschwer­de­führer jeweils Verfas­sungs­be­schwerde erhoben.

Rechts auf informationelle Selbst­be­stimmung wurde nicht ausreichend gewahrt

Die Beschlüsse der Amts- und Landgerichte verletzen die Beschwer­de­führer in ihrem Recht auf informationelle Selbst­be­stimmung (Art. 2 Abs. 1 GG). Die Begründungen der Beschlüsse lassen jeweils nicht erkennen, dass die erforderliche umfangreiche und gründliche Prüfung des Einzelfalls durchgeführt worden ist. Es entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundes­ver­fas­sungs­ge­richts, dass die Speicherung des "genetischen Fingerabdrucks" nur bei angemessener Berück­sich­tigung des Rechts auf informationelle Selbst­be­stimmung angeordnet werden darf. Dazu ist das Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen jeweils einzel­fa­ll­bezogen darzulegen. In die vorzunehmende Würdigung ist insbesondere eine Strafaussetzung zur Bewährung einzubeziehen, die nicht automatisch die negative Prognose ausschließt. Will das Gericht von der im Rahmen der Bewäh­rungs­ent­scheidung getroffenen positiven Prognose abweichen, muss dies jedoch im Einzelnen begründet werden.

Im Fall 2 BvR 400/09 hat die Kammer zudem beanstandet, dass die Prognose, der Beschwer­de­führer werde auch künftig Straftaten begehen, mit früheren Verurteilungen begründet worden war, die nach den einschlägigen Bestimmungen des Bundes­zen­tra­l­re­gis­ter­ge­setzes zum Nachteil des Beschwer­de­führers nicht mehr verwertet werden durften.

Quelle: ra-online, Pressemitteilung Nr. 62/09 des BVerfG vom 17.06.2009

Nicht gefunden, was Sie gesucht haben?

Urteile sind im Originaltext meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst urteile.news alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/Beschluss8013

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Die Redaktion von urteile.news arbeitet mit größter Sorgfalt bei der Zusammenstellung von interessanten Urteilsmeldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann urteile.news nicht die Rechtsberatung durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.

VILI