21.11.2024
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Sie sehen einen Teil eines Daches, welches durch einen Sturm stark beschädigt wurde.

Dokument-Nr. 18347

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Urteil17.06.2014BundesgerichtshofVI ZR 281/13
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • DAR 2014, 458Zeitschrift: Deutsches Autorecht (DAR), Jahrgang: 2014, Seite: 458
  • DAR 2014, 520Zeitschrift: Deutsches Autorecht (DAR), Jahrgang: 2014, Seite: 520
  • NJW 2014, 2493Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2014, Seite: 2493
  • NJW-Spezial 2014, 522 (Rainer Heß und Michael Burmann)Zeitschrift: NJW-Spezial, Jahrgang: 2014, Seite: 522, Entscheidungsbesprechung von Rainer Heß und Michael Burmann
  • NZV 2014, 399Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht (NZV), Jahrgang: 2014, Seite: 399
  • r+s 2014, 422Zeitschrift: recht und schaden (r+s), Jahrgang: 2014, Seite: 422
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ergänzende Informationen

Bundesgerichtshof Urteil17.06.2014

Keine Helmpflicht: Nichttragen eines Fahrradhelms führt bei Unfall nicht zu einer Anspruchs­kürzung wegen MitverschuldensFahrradfahrer haben bei unverschuldetem Unfall Anspruch auf Schadensersatz

Der Bundes­ge­richtshof hat entschieden, dass das Nichttragen eines Fahrradhelms bei einem unverschuldeten Unfall nicht zu einer Anspruchs­kürzung wegen eines Mitverschuldens führt.

Die Klägerin des zugrunde liegenden Streitfalls fuhr im Jahr 2011 mit ihrem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit auf einer inner­städ­tischen Straße. Sie trug keinen Fahrradhelm. Am rechten Fahrbahnrand parkte ein PKW. Die Fahrerin des PKW öffnete unmittelbar vor der sich nähernden Radfahrerin von innen die Fahrertür, so dass die Klägerin nicht mehr ausweichen konnte, gegen die Fahrertür fuhr und zu Boden stürzte. Sie fiel auf den Hinterkopf und zog sich schwere Schädel-Hirnver­let­zungen zu, zu deren Ausmaß das Nichttragen eines Fahrradhelms beigetragen hatte. Die Klägerin nimmt die Pkw-Fahrerin und deren Haftpflicht­ver­si­cherer auf Schadensersatz in Anspruch.

OLG rechnet Fahrradfahrerin Mitverschulden von 2 % an

Das Oberlan­des­gericht hat der Klägerin ein Mitverschulden von 20 % angelastet, weil sie keinen Schutzhelm getragen und damit Schutzmaßnahmen zu ihrer eigenen Sicherheit unterlassen habe.

BGH verneint Mitverschulden wegen Nichttragens eines Fahrradhelms

Der Bundes­ge­richtshof hob das Berufungsurteil auf und gab der Klage in vollem Umfang statt. Das Nichttragen eines Fahrradhelms führt entgegen der Auffassung des Berufungs­ge­richts nicht zu einer Anspruchs­kürzung wegen Mitverschuldens. Für Radfahrer ist das Tragen eines Schutzhelms nicht vorgeschrieben. Zwar kann einem Geschädigten auch ohne einen Verstoß gegen Vorschriften haftungs­rechtlich ein Mitverschulden anzulasten sein, wenn er diejenige Sorgfalt außer acht lässt, die ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens anzuwenden pflegt. Dies wäre hier zu bejahen, wenn das Tragen von Schutzhelmen zur Unfallzeit nach allgemeinem Verkehrs­be­wusstsein zum eigenen Schutz erforderlich und zumutbar gewesen wäre. Ein solches Verkehrs­be­wusstsein hat es jedoch zum Zeitpunkt des Unfalls der Klägerin noch nicht gegeben. So trugen nach repräsentativen Verkehrs­be­ob­ach­tungen der Bundesanstalt für Straßenwesen im Jahr 2011 innerorts nur elf Prozent der Fahrradfahrer einen Schutzhelm. Inwieweit in Fällen sportlicher Betätigung des Radfahrers das Nichtragen eines Schutzhelms ein Mitverschulden begründen kann, war nicht zu entscheiden.

Quelle: Bundesgerichtshof/ra-online

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