15.11.2024
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Bundesfinanzhof Urteil12.07.2012

"Kitas" sind steuerpflichtigVon der Gemeinde betriebene Kita unterfällt der Körper­schaft­steuer

Betreibt eine Gemeinde eine Kinder­ta­gesstätte ("Kita"), um dadurch den sozial­ge­setz­lichen Anspruch von Kindern ab dem vollendeten dritten Lebensjahr auf Förderung in Tages­ein­rich­tungen zu erfüllen, dann handelt es sich hierbei regelmäßig um einen sog. Betrieb gewerblicher Art, der der Körper­schaft­steuer unterfällt. Das entschied der Bundesfinanzhof.

Das Finanzgericht Düsseldorf als Vorinstanz sah in der "Kita" einen steuerfreien Hoheitsbetrieb. Anders als das Finanzgericht beeindruckte den Bundesfinanzhof jedoch der sozia­l­po­li­tische und sozia­l­rechtliche Förde­rungs­auftrag nicht. Für ausschlaggebend hält er vielmehr, dass die kommunalen "Kitas" in einem "Anbieter- und Nachfra­ge­wett­bewerb" zu anderen "Kitas" stehen, insbesondere auch solchen, die von privaten Leistungs­trägern betrieben werden. Angesichts dessen sei das Betreiben von "Kitas" nicht der öffentlichen Hand "eigentümlich" und vorbehalten. Auch dass die Einnahmen der kommunalen "Kitas" aus den Elternbeiträgen resultierten und sie sich (auch) aus diesen Beiträgen finanzierten, ändere daran nichts. Nach allem gebe es keinen Grund, die kommunalen "Kitas" steuerlich zu bevorzugen.

BFH-Entscheidung kommt Bedeutung für Einrichtungen in allen Bundesländern zu

Im zugrunde liegenden Streitfall ging es um die "Kitas" einer Stadt in Nordrhein-Westfalen und das Streitjahr war 2005. Der Entscheidung kommt naturgemäß aber Bedeutung für entsprechende Einrichtungen in allen Bundesländern zu. Und diese Bedeutung wird zunehmen, wenn der Förde­rungs­an­spruch vom 1. August 2013 an wie geplant auf Kinder vom vollendeten ersten Lebensjahr an ausgedehnt werden sollte.

Quelle: Bundesfinanzhof/ra-online

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