21.11.2024
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Sie sehen ein Justizia-Figur und im Hintergrund einen Mann am Telefon.

Dokument-Nr. 10210

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Urteil21.09.1999Bundesarbeitsgericht9 AZR 893/98
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • DB 2000, 282Zeitschrift: Der Betrieb (DB), Jahrgang: 2000, Seite: 282
  • NJW 2000, 1060Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2000, Seite: 1060
  • NZA 2000, 257Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht (NZA), Jahrgang: 2000, Seite: 257
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Vorinstanz:
  • Hessisches Landesarbeitsgericht, Urteil24.09.1998, 5/3 Sa 547/98
ergänzende Informationen

Bundesarbeitsgericht Urteil21.09.1999

BAG: Bei mehrfach gefaltetem Arbeitszeugnis kein Anspruch auf ein neuesZeugnis muss nicht in Versandtasche DIN-A4 mit gesteiftem Rücken versandt werden

Der Arbeitgeber erfüllt den Anspruch des Arbeitnehmers auf Erteilung eines Arbeits­zeug­nisses auch mit einem Zeugnis, das er zweimal faltet, um den Zeugnisbogen in einen Geschäft­s­um­schlag üblicher Größe unterzubringen, wenn das Originalzeugnis kopierfähig ist und die Knicke im Zeugnisbogen sich nicht auf den Kopien abzeichnen, z.B. durch Schwärzungen. Dies hat das Bundes­arbeits­gericht entschieden.

Die Klägerin war verurteilt worden, ein dem Beklagten bereits erteiltes Arbeitszeugnis zu berichtigen. Sie übermittelte ihm das korrigierte Zeugnis zweimal gefaltet in einem Briefumschlag. Der Beklagte war damit nicht einverstanden. Er hat gemeint, die Klägerin hätte ihm das Zeugnis ungefaltet zuleiten müssen. Sein Anspruch auf Zeugniserteilung sei nicht erfüllt. Er hat deshalb die Zwangs­voll­streckung gegen die Beklagte betrieben.

Arbeitsgericht und Landes­a­r­beits­gericht: Arbeitnehmer kann kein neues Zeugnis verlangen

Arbeitsgericht, Landes­a­r­beits­gericht und der Neunte Senat des Bundes­a­r­beits­ge­richts sind der Auffassung des Beklagten nicht gefolgt und haben die Zwangs­voll­streckung aus dem Urteil des Arbeitsgerichts für unzulässig erklärt.

Bundes­a­r­beits­gericht: Zeugnisanspruch ist erfüllt

Die Klägerin hat den Zeugnisanspruch des Beklagten erfüllt. Faltet der Arbeitgeber den Zeugnisbogen, um ihn in einem Umschlag kleineren Formats unterzubringen, ist das nicht zu beanstanden. Arbeits­zeugnisse werden häufig übersandt. Oft geschieht das auf ausdrücklichen Wunsch der Arbeitnehmer. Eine allgemeine Übung, Zeugnisse grundsätzlich in einer Versandtasche DIN A 4 mit gesteiftem Rücken zu versenden, hat das Landes­a­r­beits­gericht nicht festgestellt.

Erläuterungen

Das Urteil ist aus dem Jahr 1999 und erscheint im Rahmen der Reihe "Gut zu wissen"

Quelle: ra-online, Bundesarbeitsgericht (pt)

der Leitsatz

Der Arbeitgeber erfüllt den Anspruch des Arbeitnehmers auf Erteilung eines Arbeits­zeug­nisses auch mit einem Zeugnis, das er zweimal faltet, um den Zeugnisbogen in einen Geschäft­s­um­schlag üblicher Größe unterzubringen, wenn das Originalzeugnis kopierfähig ist und die Knicke im Zeugnisbogen sich nicht auf den Kopien abzeichnen, z.B. durch Schwärzungen.

Schließt das Arbeitszeugnis mit dem in Maschi­nen­schrift angegebenen Namen des Ausstellers und seiner Funktion, so muss das Zeugnis von diesem persönlich unterzeichnet werden.

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