Dokument-Nr. 23341
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- WuM 2014, 22Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM), Jahrgang: 2014, Seite: 22
- Wirksame Kleinreparaturklausel bei Beschränkung der Einzelreparaturkosten auf 110 EURAmtsgericht Würzburg, Urteil17.05.2010, 13 C 670/10
- Begrenzung von Kleinreparaturkosten auf 100 Euro netto stellt keine unangemessene Benachteiligung der Mieter darAmtsgericht Braunschweig, Urteil17.03.2005, 116 C 196/05
Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt Urteil15.10.2013
Unwirksame Kleinstreparaturklausel bei Gesamtbelastung der jährlichen Kleinstreparaturen von über 6 % der JahresbruttokaltmieteVerstoß gegen Zumutbarkeitsgrenze des § 307 BGB
Eine Kleinstreparaturklausel ist unwirksam, wenn sie eine jährliche Gesamtbelastung von mehr als 6 % der Jahresbruttokaltmiete vorsieht. In diesem Fall liegt ein Verstoß gegen die Zumutbarkeitsgrenze des § 307 BGB vor. Dies hat das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt entschieden.
In dem zugrunde liegenden Fall sollte die Mieterin einer Wohnung die Reparatur eines F. Grohe Innenoberteils in Höhe von 70,81 EUR tragen. Der Vermieter verwies insofern auf die Kleinstreparaturklausel im Mietvertrag. Da die Mieterin die Klausel für unwirksam hielt, erhob der Vermieter Klage.
Kein Anspruch auf Erstattung der Reparaturkosten
Das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt entschied gegen den Vermieter. Diesem habe kein Anspruch auf Erstattung der Reparaturkosten zugestanden. Denn die Kleinstreparaturklausel im Mietvertrag sei wegen des Verstoßes gegen die Zumutbarkeitsgrenze des § 307 BGB unwirksam gewesen.
Begrenzung der jährlichen Gesamtbelastung auf 8 % unzulässig
Damit eine Kleinstreparaturklausel wirksam sei, so das Amtsgericht, müssen zunächst die Höhe jeder Einzelreparatur begrenzt sowie die jährliche Gesamtbelastung nach oben hin gedeckelt sein. Zudem dürfe die Klausel nur bei notwendigen Reparaturen von Gegenständen, die dem häufigen und unmittelbaren Zugriff des Mieters ausgesetzt seien, zum Tragen kommen. Zwar sei nach Auffassung des Gerichts die Höchstgrenze jeder einzelnen Reparaturmaßnahme von 100 EUR nicht zu beanstanden gewesen. Dies habe jedoch nicht für die Begrenzung der jährlichen Gesamtbelastung auf 8 % der Jahresbruttokaltmiete gegolten.
Jährliche Belastung von über 6 % der Jahresbruttokaltmiete unzulässig
Angesichts dessen, dass im Großraum Stuttgart die Mieten erheblich gestiegen seien und es dadurch zu einer erheblichen Mehrbelastung der Mieter gekommen sei, dürfe die jährliche Belastung nach Ansicht des Amtsgerichts nicht über 6 % der Jahresbruttokaltmiete liegen.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 26.10.2016
Quelle: Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt, ra-online (zt/WuM 2014, 22/rb)
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